10 Jahre Stadtteilmütter

Die Erfolgsgeschichte der Berliner Stadtteilmütter: Als Modellprojekt 2004 im Neuköllner Quartiersmanagement Schillerpromenade gestartet, hat sich das Projekt der Integrationslotsinnen des Diakoniewerks Simeon mit den roten Schals inzwischen berlinweit bewährt. In fast allen der 34 Quartiersmanagementgebiete gibt es ähnliche Projekte, in denen Multiplikatoren – meist Frauen und einige wenige Männer mit Migrationshintergrund - mit viel Engagement und Offenheit auf Familien mit Migrationshintergrund zugehen. Die Integrationslotsinnen sprechen mit den Familien über Themen wie Erziehung, Bildung, Sprache und Gesundheit, werben dafür Kinder frühzeitig in Kindertagestätten anzumelden und informieren über Deutschkurse.

Die im Quartiersmanagement unter dem Stichwort Integrationslotsen, Familienhelferinnen, Kiezmütter oder Elternlotsen bekannten Pilotprojekte gibt es zukünftig als Landesrahmenprogramm Integrationslotsinnen und –lotsen in ganz Berlin. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen stellt in den Jahren 2014 und 2015 je 2,2 Millionen Euro für die Arbeit der Integrationslotsinnen und –lotsen zur Verfügung. Insgesamt sollen rund 70 Lotsen in allen Bezirken finanziert werden.

Dazu erklärte Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen: „Integration funktioniert durch Bildung. Deshalb ist es wichtig, die Erziehungsfähigkeit der Eltern mit nichtdeutschem Hintergrund zu verbessern. Stadtteilmütter, Integrationslotsinnen und Integrationslotsen haben hierzu schon bisher einen wichtigen Beitrag geleistet und sind deshalb eine Erfolgsgeschichte für Berlin.“

Gesicherter finanzieller Rahmen

Das Landesrahmenprogramm soll der Integrationslotsen-/Stadtteilmütterarbeit auf lange Sicht eine Perspektive und einen gesicherten finanziellen Rahmen geben. Nachdem die Integrationslotsinnen und –lotsen jahrelang über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Jobcenters finanziert wurden, konnte nun mit einigen Stadtteilmüttern sozialversicherungspflichtige, reguläre Beschäftigungsverhältnisse abgeschlossen werden. Das Landesrahmenprogramm Integrationslotsinnen und –lotsen finanziert darüber hinaus eine fachliche Begleitung und Qualifizierungsmaßnahmen. Zudem wird die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ab 2015 voraussichtlich die pädagogische Begleitung des Projektes finanzieren sowie das Jobcenter weitere dringend benötigten Stadtteilmütter über Beschäftigungsmaßnahmen.

Vorteile und Ziele

Der Hintergrund: Frauen und Mütter aus diversen ethnischen Gruppen absolvieren eine halbjährige Ausbildung (Schulung) zur Stadtteilmutter. Ziel ist es, mit Familien kompetent über Themen wie Einwanderung, Sprache, Arbeit, Gesundheit, Recht, Erziehung sowie die Förderung und Entwicklung ihrer Kinder zu sprechen.

Die Qualifizierung zu einer Stadtteilmutter stärkt die Persönlichkeit der Integrationslotsen und erhöht durch ihre Tätigkeit anschließend auch die Chance, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Enge Abstimmung

Das Landesrahmenprogramm wird von einer Regiestelle im Auftrag der Beauftragten des Senats für Integration und Migration umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit den Integrationslotsinnen und –lotsen, den beteiligten Trägern, den Bezirken, Senatsverwaltungen und den JobCentern.

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