Gestaltung des Mittelbereiches: Bewegung in der Waldstraße

Das Projekt „Öffentlicher Ort als Anwohnermagnet“ wurde von der Diakoniegemeinschaft Bethania e.V. und einer Bewohnerinnen- und Bewohnerinitiative in der Moabiter Waldstraße von Mitte 2013 bis Dezember 2015 umgesetzt. Die Finanzierung erfolgte aus dem Programm "Soziale Stadt" im Quartiersmanagement Moabit West. Ziel des Projektes war es, den Zustand des Mittelstreifens in der Waldstraße zu verbessern und das ehrenamtliche Engagement der bestehenden Anwohnerinnen- und Anwohnerinitiative zu stärken.

Die Umgestaltung der Waldstraße stellt die letzte Komponente des Konzepts "Moabiter Bewegungslandschaft" dar, in dessen Rahmen bereits 2012 der Spielplatz im nördlichen Teil der Waldstraße umgestaltet wurde. Ziel des Projektes ist es, durch bewegungsfördernde Elemente der Bewegungsarmut vieler Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers entgegenzuwirken. Zudem wird der Mittelstreifen der Waldstraße neu strukturiert, um verschiedenen Nutzungsansprüchen (Erholung, Bewegung, Treffpunkt) gerecht zu werden.

Mitmachen erwünscht

Im März und April 2015 wurden die Entwürfe des Architekten-Wettbewerbs drei Wochen lang im Vor-Ort-Büro des Quartiersmanagements Moabit West ausgestellt und bei einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert. Das war der Auftakt zu einer um-fangreichen Bürgerbeteiligung. Eine Jury, bestehend aus Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Einrichtungen der Waldstraße, konnte das Architekturbüro im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens auswählen. Anschließend erfolgten Bürgersteig-und Einzelgespräche, um die Bedarfe der Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch der Einrichtungen in der Waldstraße zu ermitteln. Erstmalig experimentierte das Quartiersmanagement zudem mit einer onlinebasierten Umfrage. Die Nutzerinnen und Nutzer der Waldstraße hatten die Möglichkeit mit dem Smartphone ihre Wünsche für die Waldstraße zu äußern. Das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro des Bezirksamtes Mitte führte mit den Kindern der unmittelbaren Umgebung eine Spielplatzrallye durch, um auch die Ideen der kleinen Nutzerinnen und Nutzer zu ermitteln.

Street-Workout, Boule, Verweilen

Im Ergebnis wurden neue Bewegungs- und Aufenthaltsflächen geschaffen. Ein breiter durchgängiger Weg, der auch von Radfahrern benutzt werden kann, läuft vor der Baumreihe entlang der Straße. Östlich davon reihen sich mehrere Bewegungsangebote und Sitzgelegenheiten aneinander. Neue Pflanzbeete wurden etwas erhöht angelegt. Bewährtes bleibt erhalten, wie Schachbrett, Pergolen, Bänke und Rasen. Auf einer ehemals trostlosen kleinen Sandfläche ist eine Aufenthaltsfläche mit Tisch-tennisplatte und Geräten für „Street-Workout“ und eine Bouleanlage entstanden. Im Mittelbereich findet sich ein großer Tisch mit Bänken, die die Nachbarinnen und Nachbarn zum Verweilen einladen soll.

Regelmäßige Putz- und Bepflanzungsaktionen

Bei der Pflege von Plätzen und Grünanlagen wurden die Bewohnerinnen und Bewohner von einem Landschaftsarchitekten angeleitet. Die Nachbarschaft der Waldstraße übernahm in Abstimmung mit dem Straßen- und Grünflächenamt auch kleinere Reparaturen an Bänken und anderem Stadtmobiliar. Im Rahmen des Projektes konnten regelmäßige Putz- und Bepflanzungsaktionen und kleinere Feste realisiert werden. Die Anwohnerinnen- und Anwohnerinitiative traf sich in der Saison regelmäßig. Zusätzlich wurde eine Internetseite eingerichtet und ein regelmäßiger Newsletter versendet.  

Nachhaltigkeit des Projektes

Es wurden speziell auch Jugendliche in das Projekt einbezogen. Die Nachhaltigkeit dieses Projektes zeigt sich u.a. auch darin, dass eine Gruppe von ca. 20 Anwohnerinnen und Anwohnern gewonnen werden konnte, welche sich weiterhin beteiligt und aktiv für ihren Wohnort einsetzt. Durch das Programm „Soziale Stadt“ konnten wichtige Voraussetzungen für die Vernetzung geschaffen werden. Durch die bauliche Umgestaltung der Waldstraße (Baufonds) werden viele Ideen der Anwohnerinnen- und Anwohnerinitiative aufgegriffen und berücksichtigt.

Bezirk: Moabit
Quartier: Quartiersmanagement Moabit West
Realisierung: 2014 - 2017
Förderkosten: ca. 420.000 Euro inkl. EU-Mittel (EFRE)
Stand: Juli 2016
Träger: Bezirksamt Mitte von Berlin

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