22. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements zu Geflüchteten

2015 sind knapp 80.000 geflüchtete Menschen in Berlin angekommen, von denen rund 55.000 in Berlin blieben. Der 22. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements beschäftigt sich eingehend mit dem Thema „Geflüchtete“, da es weiterhin aktuell ist und auch zahlreiche QM-Gebiete betrifft. Imke Juretzka, Mitarbeiterin des Beauftragten für Integration und Migration des Senats von Berlin, gab im ersten Tagesordnungspunkt einen Überblick zu der rechtlichen Situation, den bestehenden Angeboten für Geflüchtete und ungedeckten Bedarfen. Nachfragen kamen zu den Themen der gemeinnützigen zusätzlichen Arbeit von Geflüchteten in den Unterkünften, Integrationskursen, beruflicher Integration und Integrationsmaßnahmen.

Ephraim Gothe, vom landesweiten Koordinierungsstab Flüchtlingsmanagement, berichtete von den Aufgaben des Koordinierungstabes, die sich auch um die Unterbringung und das Wohnen Geflüchteter drehen. Er stellte Strategien für die Ein- und Errichtung von Unterkünften vor und beantwortete Fragen rund um die Systembauweise von Unterkünften.

Im Zuge des dritten Tagesordnungspunktes stellte Irina Warkentin vom QM Hellersdorfer Promenade das Netzwerk für Vielfalt und Toleranz vor. Frau Warkentin ging auf Reaktionen der Bevölkerung nach der Errichtung der Flüchtlingsunterkunft im Quartier Hellersdorfer Promenade im Jahr 2013 ein. Im Ergebnis der Auseinandersetzung mit dieser Thematik wurde im Oktober 2014 mit Unterstützung des Quartiersmanagements das Bündnis für Demokratie und Toleranz gegründet, das seither als Netzwerk für demokratisches Zusammenleben und Aktivierung gegen Rechtsextremismus arbeitet. Frau Warkentin stellte weiterhin das gemeinsam mit dem QM entwickelte Projekt "Spazierblicke“ vor. Weitere Informationen zum Projekt "Spazierblicke" finden Sie auf der Seite des Quartiersmanagements Hellersdorfer Promenade.

Im letzten Tagesordnungspunkt stellte Remzi Uyguner vom QM Schöneberger Norden die Willkommenskultur für Geflüchtete in seinem Quartier vor. Herr Uyguner gab einen Überblick über die Situation und die Rahmenbedingungen, die Geflüchtete dort vorfinden. Die Entwicklung der Willkommenskultur im Quartier wurde gemeinsam mit dem QM in Abstimmung mit den vorhandenen Bedarfen als mehrjähriges Projekt "Flüchtlinge im Quartier" entwickelt, zu dem Ali Kamaleddine (Gibran gUS) berichtete.

Abschließend kam es zum Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in drei Arbeitsgruppen zu den Themen Anwohnerinformation und Rechtsextremismusprävention, Strategien zur Verhinderung von Konkurrenz um Ressourcen zwischen Flüchtlingen und "Alteingesessenen" sowie zusätzliche Bedarfe durch die Flüchtlinge.