QM Germaniagarten

Bilingualer Plausch im Dorfcafé

Im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Germaniagarten versammelt sich der Kiez zu frischen Brötchen, selbstgemachten Salaten, aromatischem Kaffee und einem bunten Austausch.

Zwei Frauen auf einer Sitzbank beim Frühstücken. Im Hintergrund drei weitere Frauen, die sich unterhalten.
Mehar Mughal und Prachi Taneja genießen das Beisammensein mit ihrer Nachbarschaft im Dorfcafé. (Bild: QM Germaniagarten)

Vom Sommer spürte man an diesem Samstagvormittag im August nicht mehr viel. Und doch trafen sich über 30 Menschen auf dem Rasen zwischen den Häusern im Bärenpark: Das „Dorfcafé“ hat wieder geöffnet und lud die Nachbarschaft zum Frühstück ein. Einige schauten kurz vorbei, die meisten blieben sitzen und rückten zusammen, damit auch alle Platz fanden. Das freut besonders Bolu Ajibawo. Er hatte die Idee zum „Dorfcafé“ beim Aktionsfonds eingereicht. Dort war man begeistert und förderte die Aktion. 

Gemeinschaftsgefühl braucht keine gemeinsame Sprache

Schnell kam man ins Gespräch, mal zu zweit, mal in kleinen und größeren Runden. Wo die Sprache fehlte, half man sich mit ein paar Brocken Englisch oder mit Gesten und immer wieder fand jemand

eine Nachbarin oder einen Nachbarn, mit dem sich ein Gespräch plötzlich auch auf Türkisch oder Polnisch fortsetzen ließ. Prachi Taneja wohnt seit einem Jahr im Kiez und war das erste Mal dabei. Die Softwaredesignerin hatte den Tipp von einer Nachbarin bekommen und freute sich nun, ihre Deutschkenntnisse im Gespräch mit anderen zu verbessern. Mehar Mughal, die seit sechs Monaten im Bärenviertel lebt, war schon mal im Dorfcafé und ist gerne wiedergekommen. „Hier kann ich andere Menschen kennenlernen und fühle mich als ein Teil der Nachbarschaft.“ Die Architektin und begeisterte Konditorin hatte eine selbst gebackene Torte mitgebracht, von der nach den zwei Stunden nur noch Krümel übrig waren.

Schlemmen verbindet

Das ist auch ein Aspekt der Aktion: Über Kulinarik Nachbarinnen und Nachbarn kennenlernen, denn jede und jeder kann etwas mitbringen. Alles wird probiert und nicht selten wird nach den Rezepten gefragt. Der Zupfkuchen von Frauke Meyer blieb auch nicht lange auf dem Blech. Sie war von einer Bekannten eingeladen worden und war das zweite Mal da. „Die Leute sind total nett und alle gut gelaunt“, sagt sie, „eine schöne Idee, zusammenzukommen, um zu sehen, wer wohnt denn hier. So kann man Kontakte knüpfen und Ideen austauschen.“

Natürlich achtet Bolu Ajibawo beim Einkauf für das Frühstück darauf, regionale und gesunde Produkte zu kaufen, aber die eine oder andere „Sünde“ darf es eben auch mal sein. Und so sind nach den zwei Stunden viele Schüsseln und Teller leer und die Bewohnerinnen und Bewohner satt und zufrieden.