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Kennengelernt haben sich die gebürtige Wienerin Birgit Bogner und die Rostockerin Melanie Stiewe 2006, als sie in einer Bürogemeinschaft in der Ackerstraße in Berlin-Mitte aufeinandertrafen. Ihr erstes gemeinsames Projekt? Ein Kiezfest auf der Schillerpromenade in Neukölln. 2015 bewarben sie sich als Bietergemeinschaft im Soldiner Kiez für ein Projekt. Sie gewannen die Ausschreibung. Dafür mussten sie aber eine gemeinsame Agentur gründen. So entstand die SmArt GbR. Seitdem treten sie unter diesem Namen als Trägerinnen von gemeinsamen Projekten auf. Der Name spiegelt den Zusammenschluss der beiden Agenturen StadtMuster (Sm) und art.e.m (Art) wider.
Gleichgesinnte zusammenbringen
Mit ihrem Projekt „Wir in Moabit – Gemeinsam gesund Älterwerden“ ermöglichen sie aktuell gemeinsame, kostenlose, attraktive Unternehmungen in der Nachbarschaft mit Gleichgesinnten. Rund 20 Leute gehören derzeit zum aktiven Kern. Die Runde trifft sich in der Regel im Kleinen Tiergarten oder neben oder gegenüber vom Gebäude der Verwaltungsakademie an der Turmstraße, denn „dort ist es fast wie auf einem Dorfplatz“. Dazu werden immer Klappstühle, kleine Tische und in letzter Zeit auch das neue Kaffeerad mitgebracht. Auch beteiligen sich alle mit einer Kleinigkeit zum Essen oder Trinken.
Regelmäßige Treffen schaffen Nähe
Aus Spaß bei freundlichen und zustimmenden Blicken von vorbeigehenden Menschen rief die Teilnehmerin und Quartiersrätin Sedanur Karacha ihnen lachend zu: „Wir sind ausgebrochen aus dem Altersheim“, und ergänzte mit Blick auf Birgit Bogner und Melanie Stiewe: „Und das sind unsere Betreuerinnen!“ Das sorgte für Heiterkeit. Viele der Vorübergehenden schenkten ihnen ein Lächeln. Auch während der Lockdown-Monate war es den Projektträgerinnen wichtig, sich möglichst wenigstens einmal pro Woche mit den Beteiligten zu treffen, weil viele der Älteren allein leben und besonders hart von den Corona-Kontaktbeschränkungen getroffen waren.
Bunter Strauß an Unternehmungen
Im Rahmen des Projekts finden neben den regelmäßigen Treffen unter anderem auch musikalische Einlagen wie Konzerte und gemeinsames Singen statt. Auch Lesungen und Vorträge, zum Beispiel über Alzheimer, organisieren Melanie Stiewe und Birgit Bogner. Hier hoffen beide, dass diese bald wieder stattfinden können. Groß war ihre Freude, als sie sich mit drei Redebeiträgen aus Moabit an der Aktion „Berlin liest ein Buch“ des rbb-Hörfunksenders Radio beteiligen konnten. Ziel war es, ganz Berlin im Mai 2021 in einen Lesekreis zu verwandeln – „denn liest man das gleiche Buch, hat man sich etwas zu erzählen, tauscht Gedanken aus, bildet sich eine Meinung zum Buch und entdeckt vielleicht Übereinstimmungen zu eigenen Erlebnissen, über die man sich mit anderen austauschen kann.“
Musiktheater in Moabiter Hinterhöfen
Um den Corona-Alltag etwas bunter zu machen, konnten die beiden Frauen als kleinen Ersatz für das 2020 ausgefallene Perlenkiezfest Musikerinnen und Musiker der Komischen Oper Berlin für Moabit gewinnen. Die drei Konzerte im Juni 2021 wurden sehr gut von der Bewohnerschaft angenommen und fanden in verschiedenen Hinterhöfen statt. Das bereits vielfach erprobte Team von „Selam Opera!“ beglückte die Anwohnerschaft mit Arien aus Opern und Operetten.
Das Projekt „Wir in Moabit – Gemeinsam gesund Älterwerden“ läuft noch bis Ende 2022. Lust auf Gemeinschaft, auf Kaffeetrinken, Yoga, Theater, Chor und mehr? Wer sich beteiligen möchte, kann sich sehr gern per E-Mail melden.