Der „PallasPark“ heißt jetzt „Lilli-Flora-Park“

Der „PallasPark“ ist ein beliebter Nachbarschaftspark im Kiez. Allerdings wissen viele noch nicht, dass dieser Park jetzt einen offiziellen Namen hat. Am 15. Juli 2017 wurde der Park bei den „schoene[w]ort tage“ offiziell in „Lilli-Flora-Park“ umbenannt. Der Name erinnert an Lilli Flora Borchardt, die mit ihrer Familie neben dem Park lebte und von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Für die Feier angereist waren Verwandte der Familie Borchardt aus Israel.

Der Stolperstein erinnert an die Familie Borchardt, die neben dem Park in der Pallasstraße 12 wohnte. Bild: Bertram von Boxberg
Der Stolperstein erinnert an die Familie Borchardt, die neben dem Park in der Pallasstraße 12 wohnte. Bild: Bertram von Boxberg

Schon seit mehr als 15 Jahren ist der „PallasPark“ ein Treffpunkt im Quartiersmanagementgebiet Schöneberger Norden. Einst ein Parkplatz, wurde er über das Programm Soziale Stadt in einen Nachbarschaftspark umgewandelt, in dem Kiezgärtnerinnen und -gärtner Gemüse anpflanzen und ein Spielbereich Kinder und Jugendliche zum Sport einlädt. Mit der Unterstützung der Nachbarschaft – Kinder und Erwachsene – wurde der Park mit Beteiligung des Quartiersmanagements Schöneberger Norden zu einem Raum fürs Gärtnern,Spielen und zu einem Ort für Begegnung und Kultur. Zu nennen sind hier die seit 2009 stattfindenden „schöne[w]ort-tage“ – ein Nachbarschaftsfest für Begegnung, Kultur, Musik und Austausch.

Park ohne Namen

Was aber nur wenige wissen – der Park, den zwar alle als den „PallasPark“ kennen, hat eigentlich keinen offiziellen Namen. Deshalb  startete 2016 in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg eine Initiative zur offiziellen Benennung des Parks. 2017 beschloss der Kulturausschuss der Bezirksverordnetenversammlung den neuen Namen. Im Rahmen der „schöne[w]ort-tage“ wurde der Park am 15. Juli 2017 offiziell in  „Lilli-Flora-Park“ umbenannt. Der Name hat  einen wichtigen Bezug zu der Geschichte des Ortes.

Wer war Lilli Flora?

Die junge Lilli Flora Borchardt wohnte mit ihrer Familie während der Nazizeit gleich neben dem Park in der Pallasstraße. Die jüdische Familie wurde 1942 von den Nazis verschleppt und ermordet. Nur eine Schwester überlebte Dank eines Kindertransports nach England. An das Schicksal der Familie Borchardt erinnern Stolpersteine vor dem Haus Pallasstraße 12. So hob Bezirksstadträtin Christiane Heiß in ihrer Rede zur Umbenennungs-Feier hervor, dass es wichtig sei, sich an die ehemaligen Nachbarn zu erinnern. Zur Feier aus Israel angereist waren auch Verwandte der Familie Borchardt. Gila Rozenstein, die Tochter von Lillis überlebender Schwester, hielt eine Rede.

Projekte im Park werden gefördert über das Programm Soziale Stadt und mit Unterstützung des Grünflächenamts des Bezirks Tempelhof-Schöneberg umgesetzt.