QM Moabit Ost

Eine Kiezgröße in Moabit: Sedanur Karaça

Der Platz mit dem Brunnen an der Dreysestraße ist einer von Sedanur Karaças Lieblingsorten im Kiez. Sie wohnt nur ein paar Meter entfernt davon und hat diesen Ort zu einem Nachbarschaftstreff unter freiem Himmel gemacht. Die Quartiersrätin ist bekannt im Kiez und hat immer ein offenes Ohr für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Sedanur Karaça im Juni 2021. (Foto: Gerald Backhaus)
Sedanur Karaça im Juni 2021. (Foto: Gerald Backhaus)

Viele der Bewohnerinnen und Bewohner des Kiezes kennen die patente Moabiterin, die sich seit vielen Jahren in der Nachbarschaft engagiert. Seit etwa 2013 sitzt sie mit anderen Frauen bei schönem Wetter am Brunnen an der Dreysestraße auf aufklappbaren Stühlen und bietet Vorbeikommenden sowie Passantinnen und Passanten einen Tee an. Ihr Konzept ist denkbar einfach. Jeder aus der Gruppe bringt etwas mit: Tee, Kaffee oder was Kleines zum Essen. Sie sitzen zusammen und reden miteinander. Wer gerade vorbei kommt, wird spontan eingeladen, sich dazuzusetzen. „Einem Anwalt oder Richter in seiner Robe habe ich schon Tee angeboten“, erinnert sich Karaça. Aber der rief nur „keine Zeit, keine Zeit“.

Engagement an allen Ecken

Außerdem ist Sedanur Karaça Mitglied im Quartiersrat und in der Aktionsfondsjury vom Quartiersmanagement (QM) Moabit-Ost und engagiert sich in der Seniorenvertretung Mitte. Sie macht auch gern bei der Pflege von Grünanlagen mit, zum Beispiel wenn es um die dürstenden Straßenbäume im Sommer geht. Zusätzlich hilft sie türkischstämmigen Menschen, die noch nicht so gut deutsch sprechen, indem sie Behördenbriefe übersetzt und sie zum Arzt, Konsulat oder Amt begleitet.

Kiezmutter mit Auszeichnung

Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement bekam Karaça schon Ehrungen wie den „Moabiter Wecker“ und 2018 den Klara-Franke-Preis. Dieser Preis wird seit 2000 an Aktive im Kiez verliehen und geht auf Klara Franke (1911-1995) zurück. Die Kiezmutter der Lehrter Straße sagte: „Wenn Du was erreichen willst, musst Du den Politikern auf die Füße treten!“ Sie trat aktiv für Benachteiligte und für eine gute Nachbarschaft ein.  So wie Klara Franke ist Karaça  seit vielen Jahren in ihrem Kiez eine feststehende Größe. 1967 kam sie mit 14 Jahren aus der Türkei nach Deutschland und lebte zunächst in der Nähe von Köln, bevor sie nach Berlin kam und kurz darauf in der Pritzwalkerstraße in Moabit ihr zu Hause fand.

Mitmischen in verschiedenen Gremien

Durch die Kontaktstelle PflegeEngagement kam sie als Mitglied der dort angesiedelten Sport-Selbsthilfegruppe für Türkischstämmige zur Seniorenvertretung von Mitte. Die Seniorinnen und Senioren in dem Gremium arbeiten ehrenamtlich für ältere Menschen auf der Grundlage des Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes. Wenn die rund 20-köpfige Gruppe einmal im Monat im Rathaus Tiergarten tagt, bringt Karaça neben den Themen und Problemen der Nachbarschaft rund um die Pritzwalker Straße besonders die Sorgen und Nöte von türkischstämmigen Älteren in Moabit zur Sprache. Als Quartiersrätin im Quartiersrat Moabit-Ost entscheidet sie mit, wenn es um die Finanzierung von Projekten im Kiez geht. Bei den kommenden Quartierswahlen Ende August 2021 kandidiert sie für die Aktionsfondsjury.

Treffpunkt Akademieplatz

Für Moabit wünscht sich Karaça ein paar frei zugängliche Sportgeräte, an denen man sich körperlich fit halten kann. „So, wie es sie im Fritz-Schloss-Park gibt - das wäre schön hier in der Pritzwalker.“ Der Akademieplatz liegt der Moabiterin ebenfalls sehr am Herzen. Hier trifft sie sich manchmal mit älteren Kiezbewohnerinnen und Kiezbewohnern zum Tee. Rahmen für diese Treffen bietet das QM-geförderte Projekt „Wir in Moabit - Gemeinsam gesund Älterwerden“.

Sie möchten auch mitmischen?

Wenn Sie wissen möchten, wer neben Sedanur Karaça für den Quartiersrat und die Aktionsfondsjury von Moabit-Ost kandidiert oder Sie sich selbst bewerben möchten - alle Informationen zu den anstehenden Quartierswahlen erhalten Sie hier.