Viele von uns empfanden die Zeit der Corona-Pandemie als große Herausforderung. Auch für den Fotografen Jason McGlade waren die Jahre 2020 und 2021 ganz besonders. Deshalb kam ihm die Idee zu seinem Projekt „Kiezfaces”: "Ich fühlte mich in mir eingeschlossen. Auf die Straße zu gehen und wildfremde Personen anzusprechen, um diese fotografisch zu portraitieren war für mich anfangs eine extreme Herausforderung. Nach und nach fühlte ich mich aber immer befreiter. Das Projekt hilft mir die vergangenen Monate zu verarbeiten.”
Gesellschaftliche Verantwortung
McGlade sieht in Kiezfaces ein Projekt über gesellschaftliche Verantwortung. Soziale Interaktionen oder Kontakt zu fremden Menschen war während der Corona-Pandemie fast unmöglich. Doch ein soziales Miteinander gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Es stärkt allgemein Zufriedenheit, Gesundheit und Wohlbefinden.
Eine wandernde Ausstellung
Kiezfaces zeigt Portraitaufnahmen von Menschen aus dem Kiez. Die Portraitaufnahmen entwickelt der Künstler selbst in seiner Dunkelkammer. Sie werden anschließend im Fenster seines Moabiter Ateliers ausgestellt. Begleitet werden die Aufnahmen von Infoblättern zu den gezeigten Personen. Vom Fenster des Künstlers wandern die Drucke anschließend weiter in andere Schaufenster im Kiez. So wird das Projekt direkt an mehreren Orten in Moabit gezeigt und stetig ausgeweitet. Noch im September 2021 wird eine Karte erstellt, in der alle Ausstellungsorte aufgelistet werden. Interessierte können dann auf eine Kieztour gehen, bei der sie die Nachbarschaft und ihre Bewohnerschaft besser kennenlernen.