Sozialer Zusammenhalt

IHEK: Wie es entsteht und wer sich beteiligt

Momentan wird in allen QM-Gebieten (QM) das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) für die kommenden drei Jahre fortgeschrieben oder neu erstellt. Das IHEK ist die ressortübergreifende, lokal gebündelte Strategie des Quartiers und legt – als eine Art Fahrplan – fest, was im Kiez in den kommenden Jahren passieren soll. Dabei setzen die Quartiersmanagement-Teams (QM) auf verschiedene Beteiligungsformate, die aufgrund der Corona-Situation vor allem digital stattfinden.

Das QM-Team bei einem Stadtteilspaziergang mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Quartier. Bei mehreren Kieztouren konnten sie jetzt ihre Wünsche, Anregungen und Ideen für das IHEK einbringen. (Bild: QM High-Deck-Siedlung/Sonnenallee Süd W+P GmbH)
Das QM-Team bei einem Stadtteilspaziergang mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Quartier. Bei mehreren Kieztouren konnten sie jetzt ihre Wünsche, Anregungen und Ideen für das IHEK einbringen. (Bild: QM High-Deck-Siedlung/Sonnenallee Süd W+P GmbH)
Im Zuge der Neustrukturierung der Städtebauförderprogramme sind die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung erheblich gestärkt worden. Die Themen finden sich auch im IHEK wieder. (Bild: QM Brunnenstraße)
Im Zuge der Neustrukturierung der Städtebauförderprogramme sind die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung erheblich gestärkt worden. Die Themen finden sich auch im IHEK wieder. (Bild: QM Brunnenstraße)

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Niemand kennt ein Quartier so gut wie seine Bewohnerinnen und Bewohner. Deshalb setzen die QM-Teams, die gerade mit der Ausarbeitung oder Überarbeitung eines Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepts (IHEK) für die Gebiete beschäftigt sind, auf die wertvollen Anregungen und Wünsche aus der Anwohnerschaft. Alle Schilderungen von Missständen, aber auch von Verbesserungen, die weiter unterstützt werden sollten, nimmt das QM als sogenannte Handlungsbedarfe in die jeweilige Gebietsstrategie auf. 

Natürlich werden auch die bezirklichen Fachämter zum Gebietsstand und notwendigen Maßnahmen der Gebietsentwicklung befragt und sind im IHEK-Prozess umfassend einbezogen.

Fünf Themenfelder als Basis

Das IHEK als Entwicklungskonzept stellt die Strategie für das jeweilige QM-Gebiet dar und ist Voraussetzung für die Förderung von Maßnahmen durch das Programm Sozialer Zusammenhalt. Fünf vorgegebene Themenfelder der Stadtentwicklung liegen dabei zugrunde: Nachbarschaft und Integration, Bildung, öffentlicher Raum, Gesundheit und Bewegung sowie Beteiligung und Vernetzung. In jedem der Themenfelder wird dargestellt, wie die Situation im Kiez im Moment ist und was in den kommenden Jahren getan werden soll, damit sich die Lebensqualität im Stadtteil für alle Menschen verbessert. Kurz: Im IHEK sind Ziele, Handlungsbedarfe und Maßnahmen gesammelt, die zur Gebietsentwicklung sowie zur erfolgreichen Umsetzung des Quartiersverfahrens wichtig sind.

Was aktuell passiert

Für die Erstellung werden sowohl die Menschen aus dem Kiez, aber auch Einrichtungen, Fachämter und weitere wichtige Partner nach ihren Einschätzungen und Ideen gefragt. Im QM High-Deck-Siedlung hatte man bereits im November 2021 auf Stadtteilspaziergänge gesetzt, um mit den Impulsgeberinnen und -gebern ins Gespräch zu kommen. Ähnlich geht das QM Brunnenstraße vor: Das Team lädt am 23. Januar 2022 zum Kiezrundgang

Das QM Falkenhagener Feld West geht coronabedingt neue Wege und macht die Aktualisierung des neuen Entwicklungskonzepts zum E-Mitmach-Projekt. Unter einer Webadresse können Bürgerinnen und Bürger seit dem 20. Dezember 2021 ihre Meinungen zu den verschiedenen Themen äußern. 

Das QM Kosmosviertel setzt auf eine Online-Umfrage, um die Menschen im Kiez zu beteiligen: 30 Fragen, 15 Minuten Zeit für die fünf vorgegebenen Themenfelder. Alles völlig anonym. 

Das QM Pankstraße plant drei Quartierswerkstätten und die Möglichkeit, sich online zu beteiligen. An insgesamt drei Terminen im Januar und Februar 2022 möchte dabei das QM- Team mit den Anwohnenden und den Einrichtungen ins Gespräch kommen: Wo drückt der Schuh? Welche Themen müssen dringend bearbeitet werden? Was braucht der Kiez, um für alle ein lebenswerter Ort zu sein? Parallel dazu wird es die Möglichkeit geben, sich online über „Mein Berlin“ zu beteiligen.

Das QM-Team Soldiner Straße öffnet seine digitalen Türen für alle Anwohnenden des Soldiner Kiezes für eine Kiezwerkstatt am 20. Januar 2022. Mit dabei sind die Stadtentwicklerinnen Leona Lynen und Dr. Nadja Berseck. In der Kiezwerkstatt haben die Teilnehmenden die Chance, im direkten Austausch mit beiden Expertinnen sowie den Nachbarinnen und Nachbarn und Fachämtern über die aktuellen Bedarfe im Kiez, die Herausforderungen und Visionen zu sprechen. Die Ergebnisse der Kiezwerkstatt werden in das neue IHEK einfließen.

Im QM Heerstraße lud man gleich vier Tage lang zur Konferenz mit Blick auf die Erstellung des „IHEK 2022 – 2025“. Los ging es ab dem 13. Januar 2022. An der digitalen Veranstaltung hatten das QM-Team und die Quartiersräte aus den Nachbarschaften sowie die Vertretungen von Einrichtungen im Quartier teilgenommen.

Wie geht’s weiter?

Alle Ergebnisse der verschiedenen Beteiligungsformate werden vom QM-Team ausgewertet und fließen als zentrale Handlungsbedarfe in einen ersten Entwurf des IHEK ein. Die Fachämter in den Bezirken sind anschließend aufgefordert, zum Entwurf Stellung zu nehmen und dabei insbesondere die in ihrer finanziellen Verantwortung liegenden Maßnahmen und Aktivitäten im QM-Gebiet darzustellen sowie die Bedarfe und Planungen für das jeweilige Quartier zu ergänzen. Die jeweilige Bezirkskoordination steuert den Prozess und unterstützt die QM-Teams bei der Erstellung der IHEK.

Frist bis Ende Juni 2022

Die Zusammenführung aller Ergebnisse, die finale Abstimmung mit dem Quartiersrat sowie die Schlussredaktion ist Aufgabe des QM-Teams.  Allzu viel Zeit darf dann nicht vergehen: Das vom Bezirksamt beschlossene IHEK muss der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bis spätestens zum 30. Juni 2022 zur Freigabe vorliegen.

Auf Basis des fertigen IHEK wählt in den nächsten Jahren dann der Quartiersrat Themen und Bedarfe aus, die zukünftig mit Fördermitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt unterstützt werden sollen.