Sozialer Zusammenhalt

In eigener Sache: QM-Teams weiter kreativ und flexibel im Einsatz

Trotz Kontaktsperre, Heimarbeit und erhöhter Sensibilität für das Thema Hygiene wird in den Berliner Quartiersmanagementgebieten Außerordentliches geleistet, um auch in diesen ungewissen Zeiten die Menschen im Kiez zu unterstützen.

QM-Teams leisten Außerordentliches und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Kiezen. Illustration von Julia Schonlau
QM-Teams leisten Außerordentliches und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Kiezen. Illustration von Julia Schonlau
QM-Teams leisten Außerordentliches und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Kiezen. Illustration von Julia Schonlau
QM-Teams leisten Außerordentliches und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Kiezen. Illustration von Julia Schonlau

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In über 20 Jahren Berliner Quartiersmanagement hat es nichts Vergleichbares gegeben: Seit Mitte März sind die QM-Büros geschlossen. Ihre Arbeit ist auf sozialen Austausch und engen Kontakt angelegt. Um der Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken, ist beides aktuell nicht möglich. Davon ließen sich die QM-Teams nicht lange beeindrucken. Sie finden kreative und flexible Lösungen vor Ort, meistern ihren Weg durch die Krise und bleiben zentrale Akteure in den Kiezen.

Was uns wichtig ist 

Fakt ist: Trotz des Distanzgebots halten die Berliner Nachbarschaften zusammen. Viele Netzwerkpartner sowie Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit der Quartiere. An dieser Stelle gilt es Danke zu sagen: An alle Menschen, die sich auf die veränderten Bedingungen einlassen und den Kopf nicht hängen lassen, die Angebote neu denken und anpassen und an alle Akteure in den Kiezen, die auf kreative Weise Unglaubliches leisten, um das Zusammenleben in dieser ungewöhnlichen Zeit mitzugestalten.

Umdenken: Neue Kanäle erobern

In Windeseile haben in vielen Quartieren Beteiligte und Projektträger ihre geplanten Workshops und Angebote digital aufbereitet und im Internet stattfinden lassen. Kunst und Kultur in YouTube-Videos, Sporteinheiten für Kinder und Jugendliche, virtuelle Sportgruppen, Gartentipps oder Nachhilfe – das Angebot ist derart umfangreich, dass wir an dieser Stelle nur exemplarisch noch einmal wenige benennen können. Ein regelmäßiger Blick auf Websites, Facebook-Seiten und YouTube-Kanäle der Quartiere und ihrer Projekte lohnt sich aktuell mehr denn je. Das Angebot wächst quasi wöchentlich.

QM-Büros als Anlaufstelle für Information

„Bis auf weiteres geschlossen“ prangte in den ersten Tagen der Kontaktsperre an den meisten Rollläden. Seither sind die QM-Teams vorwiegend per E-Mail oder telefonisch erreichbar. Doch haben sich viele Büroschaufenster mittlerweile zu einem Anlaufpunkt für aktuelle Informationen aus dem Kiez entwickelt. Das QM Auguste-Viktoria-Allee nutzt beispielsweise eine Parkbank als Auslage.

Oft helfen pragmatische Lösungen

Nicht jede Familie verfügt über Internetanschluss oder Drucker. Deshalb stellen Wohnungsgenossenschaften unter anderem im Kosmosviertel oder im Rollbergkiez ihre Hausflure für mehrsprachige Aushänge zur Verfügung. Das QM-Team Gropiusstadt unterstützt diese Familien beim Unterricht daheim, indem es Ausdrucke erstellt und aushändigt. 

Abwechslung und ein offenes Ohr für Sorgen

Schnell fällt vielen Menschen in häuslicher Isolation und im monotonen Alltag die Decke auf den Kopf. Die Büros in Brunnenstraße, Pankstraße und Körnerpark bieten deshalb Fenstergespräche an. Im Flughafenkiez gibt es Kiezspaziergänge zu zweit. Selbstredend werden dabei Schutzmaßnahmen und Abstandsregeln beachtet.

Nachbarschaftshilfe - mit Abstand herzlich

Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger lassen schutzbedürftige Menschen gemeinsam mit den QM-Teams auch in dieser außergewöhnlichen Situation nicht allein. So wurde die “Kiezhilfe Mehrower Allee” von mehreren QM-Partnern ins Leben gerufen. Freiwillige übernehmen Einkäufe, Apothekengänge oder den Transport zum Arzt für Menschen, die der Risikogruppe angehören. Für Corona-Hilfseinsätze steht auch das QM Richardplatz-Süd bereit: Mit Mitteln des Programms "Sozialer Zusammenhalt" wurde in der Vergangenheit ein Lastenrad angeschafft, das jetzt für Botengänge genutzt wird.

Sachspenden und nette Worte

In Moabit-Ost sammeln Anwohnerinnen und Anwohner Sachspenden an Gabenzäunen, die im Quartier an Hilfsbedürftige verteilt werden. Manchmal helfen den Seniorinnen und Senioren auch nette Worte und Grußbotschaften im aktuell eher tristen Alltag. Diesen Ansatz verfolgt das QM High-Deck-Siedlung mit der Mitmach-Aktion "Wir denken an Dich"