QM Beusselstraße

Kühle Ecken verbessern das Kiezklima

Hitze im Kiez reduzieren: Beim Kiezklima-Spaziergang im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Beusselstraße entdeckten Teilnehmende kühle Orte und erfuhren, wie Bäume, Regentonnen und Begrünung das Viertel besser gegen hohe Temperaturen schützen.

Vier Personen untersuchen im Freien mit Messgerät und Stadtplan die Temperatur am Boden.
Beim Kiezklima-Spaziergang im QM-Gebiet Beusselstraße maßen Teilnehmende im Juli 2025 Temperaturunterschiede, suchten kühle Orte auf und diskutierten Ideen für mehr Grün und weniger Hitze im Kiez. (Bild: Gerald Backhaus)

Am 22. Juli 2025 luden die Verantwortlichen des QM-Projekts „Kühle Ecken entdecken“ zu einem Rundgang durch den Beussel- und Huttenkiez ein. Ziel war es, Wege gegen die steigende Hitze im Quartier vorzustellen. Stadtplaner Stefan Koderisch vom Projektträger AG Urban zeigte vor Ort, wie Bäume, Wasser und Grünflächen helfen können, dem veränderten Klima besser zu begegnen.

Bäume setzen neue Akzente

Der Spaziergang begann im Hof des Stadtschlosses an der Rostocker Straße. Stefan Koderisch erklärte, dass Bäume wie natürliche Klimaanlagen wirken. Die Nachbarschaft beteiligt sich deshalb aktiv an der Pflanzung neuer Bäume. Zudem sind zwei große Regentonnen mit je 1.000 Litern Fassungsvermögen geplant. Diese sammeln Regenwasser und werden künstlerisch gestaltet. Zusätzliche Baumbeete verbessern die Bodenqualität und speichern Wasser. Kleine Zäune schützen die Pflanzen vor Schäden durch Hundekot und andere Belastungen.

An der Kreuzung Wittstocker und Wilsnacker Straße stellte Herr Koderich eine weitere Maßnahme vor: grüne Baumscheiben und Beetflächen, die Hitzeinseln verringern. Außerdem erläuterte er Baumrigolen – spezielle Strukturen, die Regenwasser an stark befahrenen Straßen filtern und den Bäumen zugutekommen. Die Belüftung der Pflanzgruben sorgt dafür, dass die Wurzeln gesund bleiben.

Gemeinsam mehr für das Klima tun

Auf dem Rundgang fiel auf, dass in der Berlichingenstraße aus Denkmalschutzgründen nur eine Straßenseite mit Bäumen bepflanzt ist. In diesem Zusammenhang erläuterte Herr Koderich die „3-30-300-Regel“: Von jedem Zuhause aus sollen drei Bäume sichtbar, mindestens 30 Prozent der Freiflächen mit Bäumen bedeckt und größere Grünflächen maximal 300 Meter entfernt sein. Diese Regel trage zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt bei.

Am Spielplatz in der Reuchlinstraße zeigten Messungen große Temperaturunterschiede. Die Temperatur auf dem Beton lag bei 22 Grad Celsius, im Schatten nur bei 17 Grad. Auf dem Spielplatz in der Wiebestraße fehlt ausreichend Schatten, was die Eltern und Kinder im Quartier als unangenehm empfinden. Für Abhilfe sollen ab Herbst 2025 mehrere klimaresistente Bäume sorgen.

Das Projekt richtet außerdem eine öffentlich zugängliche Regentonne mit Gießkannen ein und plant weitere Maßnahmen, um mehr Schatten im Quartier zu schaffen. Der Rundgang endete am Neuen Ufer bei einem Nachbarschaftsprojekt. Alle Beteiligten diskutierten dort die nächsten Schritte. Das Vorhaben „Kühle Ecken entdecken“ wird mit Mitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert.