Letzte Gebietskonferenz: Wrangelkiez für die Zukunft aufgestellt

Rund 8,2 Millionen Euro Fördermittel über das Programm „Soziale Stadt“ und erfolgreiche Projekte seit 1999: Ende 2015 läuft das Quartiersmanagement im Wrangelkiez aus. Am 16. Juni 2015 schauten Quartiersmanagement, Kiezakteure, der Stadtteilverein WrangelkiezRat und Vertreter der Fachämter aus Bezirk und Senatsverwaltung auf der letzten Gebietskonferenz zurück und nach vorne: Das große Engagement der Bewohnerschaft im Kiez vereinfacht die Verstetigung und bewohnergetragene Strukturen.

Die letzte Gebietskonferenz im Wrangelkiez Foto: QM Wrangelkiez

8,2 Millionen Euro über das Programm "Soziale Stadt"

Zunächst blickten die Quartiersmanager im Zeitraffer auf die vergangenen knapp 17 Jahre und die vielen erfolgreichen Projekte zurück. Seit 1999 sind rund 8,2 Millionen Euro über das Programm "Soziale Stadt" für Baumaßnahmen und soziokulturelle Projekte in den Wrangelkiez geflossen.

Das Besondere im Wrangelkiez sei das große Engagement der Bewohner, so Quartiersmanager Christian Frey. Mit der sehr aufwändigen Gründung des Stadtteilvereins WrangelkiezRat und dem eigenverantwortlichen Aufbau der Facebook-Gruppe „Ich Wrangelkiez“ haben die Kiezbewohner Organisationsstrukturen für die Zeit nach dem Quartiersmanagement geschaffen. „Man muss darauf achten, dass es nicht zur Überforderung des ehrenamtlichen Engagements kommt“, gab Christian Frey zu bedenken.

Katinka Beber vom Jugendamt betonte ebenfalls das Engagement der Bewohnerschaft: „'Wrangelkiez macht Schule' ist zum Vorbild für alle anderen Bildungsnetzwerke in Berlin geworden. Nirgendwo ist es so gut gelungen, dass alle Partner an einem Strang ziehen.“ Für die Wirtschaftsförderung ist das Projekt „Creative Care Wrangelkiez“ ein „Leuchtturm“. Die Bezirksamtsmitarbeiter brachten erfreuliche Neuigkeiten mit. So soll der Kinderbauernhof im Görlitzer Park vergrößert werden. Das Familien- und Nachbarschaftszentrum in der Cuvrystraße kann – obwohl es auf der Baustelle noch nicht so aussieht – pünktlich am 09.10.2015 eröffnet werden. Und der Bezirk richtet in dem neuen Haus ab dem 01.01.2016 eine Netzwerkstelle ein, deren Aufgabe es ist, die vielen unterschiedlichen Akteure und Aktivitäten im Wrangelkiez miteinander zu verbinden.

Verstetigung

Nach dem Rückblick diskutierten rund 40 Aktive aus dem Kiez unter anderem mit Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann über drei Stunden lang folgende Fragen: Wie soll es im Wrangelkiez weitergehen? Und was benötigt der Stadtteil noch? Die Bildungsinitiative wies darauf hin, dass die Stelle der Prozessmoderatorin auch in Zukunft dringend gebraucht wird, um die Zusammenarbeit der Bildungseinrichtungen aufrecht zu erhalten. Die Schulen und Kitas würden außerdem unter einer großen Raumnot leiden. Wegen der Entwicklung im Einzelhandel will der WrangelkiezRat kurzfristig mit dem Wirtschafts- und dem Baustadtrat ins Gespräch kommen. Dem Stadtteilverein fehlt zudem noch eine Liste mit Ansprechpartnern im Bezirksamt für die verschiedensten Probleme. Die anwesenden Stadträte sagten ihre Hilfe zu.

Weitere Informationen zur Gebietskonferenz gibt es auf der Webseite des Quartiersmanagements Wrangelkiez.