QM Rollbergsiedlung

Nachbarschaft gemeinsam stärken

Im Februar 2021 startete das Projekt „Starke Nachbarschaft im Rollbergkiez“. Das Projekt veranstaltet verschiedene Aktionen, um den Zusammenhalt im Kiez zu stärken. Zum Ende des Jahres wird ein erstes Resümee gezogen.

Das Projektteam "Starke Nachbarschaft im Rollbergkiez" mit Leiterin Yael Michael von Morus 14 e.V. (Foto: Christian Kruppa © MORUS 14 e.V.)
Das Projektteam "Starke Nachbarschaft im Rollbergkiez" mit Leiterin Yael Michael von Morus 14 e.V. (Foto: Christian Kruppa © MORUS 14 e.V.)

Seit Anfang 2021 läuft das Projekt "Starke Nachbarschaft im Rollbergkiez". Der Träger, Förderverein MORUS 14 e.V., will mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungsformaten das gegenseitige Kennenlernen und den Dialog unter den Nachbarinnen und Nachbarn fördern. Da stellte sich zu Beginn erst einmal die Frage: Was wollen und brauchen die Menschen im Kiez?  

Die Ursprungsidee

"Unsere Ursprungsidee war: Wir machen im ersten Jahr drei Feste, um zu gucken, wie es funktioniert. Die Nachbarinnen und Nachbarn treffen sich im Hof, jede und jeder bringt etwas mit. Wir sorgen lediglich für die Strukturen", sagt Susanne Weiß, Geschäftsführerin von MORUS 14 e.V. 

Es kam anders: Der bundesweite Lockdown verhinderte nahezu alle Gruppenaktivitäten, Aktionen und Veranstaltungen. Die geplanten Hoffeste mussten daher leider ausfallen. Im September 2021 durfte ausnahmsweise doch noch ein "Fest der Nachbarn" auf der Terrasse des Neubaus und im Innenhof eines Ringbaus stattfinden. Dieses fiel allerdings aufgrund einer sehr kurzen Vorlaufzeit kleiner aus als geplant. "Die Entscheidung, dass es geht, kam eine Woche vorher, die Einladungs-Flyer haben wir zwei Tage vorher verteilt", sagt Yael Michael, die Projektverantwortliche von MORUS 14 e.V.

Neue Konzepte entwickeln

Eine flexible Planung gehört zu Projekten, bei denen Beteiligung im Mittelpunkt steht. Um herauszufinden, welche Ansprache am besten läuft, welche Vorlieben im Kiez existieren und welche Formate am besten angenommen werden, müssten manche Konzepte nachgebessert oder geändert werden, sagt Susanne Weiß: "Aber erst brauchen wir den Input, damit wir etwas ausprobieren können.“ 30 Interviews haben Yael Michael und ihre Kolleginnen und Kollegen bislang mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Kiezes geführt. Abgefragt wurde, welche Veranstaltungen sich die Rollbergerinnen und Rollberger wünschen, auf welchen Kanälen sie erreichbar sind und welche Probleme und Herausforderungen in den Nachbarschaften existieren. "Alle Befragten wohnen wirklich gerne hier. Lediglich der Dreck und der Müll stört viele", sagt sie.

Was im kommenden Jahr noch ansteht

Neben Freizeit- und Veranstaltungswünschen sowie der Wahrnehmung des Wohnumfelds interessiert sich das Projektteam für das nachbarschaftliche Miteinander. Um Konflikte zu befrieden, hat MORUS 14 die Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren geplant, die in den Häusern mögliche Konflikte schlichten könnten. Allerdings, so Yael Michael, hätten bislang nur wenige der Befragten überhaupt von Konflikten in den Häusern berichtet.

Der Projektschwerpunkt liegt in der nächsten Zeit auf der Kommunikation mit der Nachbarschaft. Es sollen so viele Menschen wie möglich erreicht werden. Das geplante "Kiezeck", eine Art schwarzes Brett, an dem Anwohnende Nachrichten austauschen können, soll im kommenden Jahr wieder aufgebaut werden. Außerdem möchte das Team die digitale Kommunikation mit sozialen Medien ausbauen: "Da sich die meisten Leute Nachrichten nicht "abholen", müssen wir sie zu ihnen bringen. Podcasts, Instagram- oder Facebook-Beiträge und Nachrichten über WhatsApp fanden 50 Prozent der Befragten super", so Yael Michael. Wobei auch die klassische Variante noch gut funktioniere: Menschen, die viele Nachbarinnen und Nachbarn kennen, können als Sprachrohr in die Nachbarschaft tätig werden und Nachrichten verbreiten. Gesucht werden deshalb Anwohnerinnen und Anwohner, die gerne kommunizieren und sich vorstellen können, zusammen nachbarschaftliche Aktionen zu organisieren.