Zwei Straßen, viele engagierte Anwohnende sowie ein wachsendes Netzwerk: Das QM-Projekt „Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen“ sorgt seit dem Jahr 2023 für Vernetzung, Begegnung und Beteiligung vom Leopoldplatz bis zum Humboldthain. Es wird mit Mitteln aus dem Projektfonds des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert. Ursprünglich sollte das Projekt im Dezember 2025 abgeschlossen werden. Die verlängerte Förderung ermöglicht nun eine Fortsetzung bis Ende des Jahres 2027.
Die Organisation stadt.menschen.berlin setzt das Projekt im Quartier um. Dabei erprobte das Projektteam seit dem Jahr 2023, wie öffentlicher Raum im Gebiet um die Pankstraße gemeinsam gestaltet werden kann. Der Weg dorthin war ein Lernprozess: „Im ersten Jahr in der Antonstraße haben wir gemerkt, dass wir die Nachbarschaft noch nicht richtig erreicht hatten“, so Projektleiter Luka Wilke. Die Uhrzeiten und Orte passten nicht immer zu den Bedürfnissen. Deshalb überarbeitete das Team im zweiten Jahr die Konzepte und begann mit mehr Beteiligung der Anwohnenden neu. Eine gebietsweite Öffentlichkeitsarbeit rückte die Spielstraßen in den Fokus. Online-Befragungen und Plakate erhöhten die Aufmerksamkeit deutlich.
So öffnen sich die Nazarethkirchstraße und die Kolberger Straße im Wechsel monatlich für Spiel und Aktionen. Die gleichzeitige Aktivierung erhöhte die Sichtbarkeit im Quartier stark. Ehrenamtliche organisierten Feste, Tauschmärkte und Kinderschminken. Das Netzwerk wuchs stetig. Mit der steigenden Beteiligung übernahmen die Nachbarinnen und Nachbarn mehr Verantwortung und planten eigene Aktionen stetig mit.
Das Projektteam setzt regelmäßige Treffen an und tauscht sich mit Anwohnenden und Partnern aus. Gemeinsam bauen sie die organisatorische Grundlage für die Selbstverwaltung der Spielstraßen auf. Am Humboldthain arbeitet das Team unter anderem mit dem DRK-Jugendladen-Wedding eng zusammen. Die Beteiligten planen Teegärten und weitere Aktionen, um neue Mitstreitende zu gewinnen. Ehrenamtliche tragen Lebensmittel und Materialien zusammen und kümmern sich um Absperrungen.
Die Initiative gilt mittlerweile als Leuchtturmprojekt für das QM-Gebiet. Der kontinuierliche Aufbau von Netzwerken und Gruppen ist ein langfristiger Prozess. Mit der Verlängerung des Projekts bis Ende des Jahres 2027 soll der begonnene Aufbau einer Gemeinschaft und die Selbstorganisation weiter gestärkt werden.