„Komsu-Dolmus“ (frei übersetzt „Voll mit Nachbar*innen“), so lautet der Arbeitstitel des neuen Vorhabens von „Selam Opera!“. Mit Gesang und kleinem Orchester sollen ab Juni wöchentlich zwei kurze Hinterhofkonzerte gespielt werden.
Typisch Berlin: Der Hinterhof
Das alte Berlin galt als größte Mietkasernenstadt der Welt – keine andere europäische Stadt dürfte auch heute noch so viele Hinterhöfe haben. Im 19. Jahrhundert galt diese Bebauung als Ursache für soziales Elend und Missstände. Aktuell sind gerade die Kieze, in denen die alten Mietskasernen Krieg und Abriss überlebt haben, beliebter denn je.
Opernhaus für alle
Das interkulturelle Projekt „Selam Opera!“ an der Komischen Oper Berlin schafft Begegnungen zwischen Stadtgesellschaft und Oper. Regelmäßig treten die Musikerinnen und Musiker mit einem kleinen Musiktheater-Programm in verschiedenen Einrichtungen auf. Das geht durch die Schutzmaßnahmen der Corona-Pandemie auf ungewisse Zeit nicht. Deshalb planen die Kreativen ab Juni Kultur in Berliner Hinterhöfe zu bringen.
Wiederauferstehung des Berliner Hinterhofs
In Vergangenheit waren Hinterhöfe meist kahle Betonfläche und haben als Müll- und Parkplatz gedient. Diese Zeiten sind vorbei. Berlinerinnen und Berliner haben sie als Lebensraum erobert. Immer mehr Nachbarschaften richten ihren Hof mit Bäumen, Sträuchern und Sitzecken ein. Zunehmend entdecken auch Kulturschaffende diese Orte.
Auftrittsorte in den Kiezen gesucht
Die Konzerte von „Selam Opera!“ sind kostenlos und finden unter Einhaltung aller geltenden Hygienevorschriften statt. Eine Ankündigung soll per Hausaushang erfolgen. Das Projekt sucht nach weiteren Auftrittsmöglichkeiten. Wer einen Hinterhof kennt oder einen anderen Ort, an dem die Menschen besonders beengt leben bzw. eine kleine Aufmunterung benötigen, kann seinen Vorschlag einreichen.