QM Donaustraße Nord

Projektfonds 2021: Grüner Donaukiez läuft weiter

Zwei erfolgreiche, Corona-bedingt unvollendete, Projekte liefen Ende 2020 aus. Das Quartiersmanagement (QM) Donaustraße-Nord kann mit dem Projektfonds 2021 nur eines der beiden fortzuführen. Der Quartiersrat musste nun entscheiden, welches Projekt die 24.000 Euro bekommt.

Gegenüber der Rixdorfer Schule in der Donaustraße sollte im Frühling 2020 eine grüne Ecke mit Pflanzbeeten und hölzernen Sitzgelegenheiten entstehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Aufbau pausiert und wird hoffentlich im Sommer 2021 fortgeführt. (Grafik: Life e.V.)
Gegenüber der Rixdorfer Schule in der Donaustraße sollte im Frühling 2020 eine grüne Ecke mit Pflanzbeeten und hölzernen Sitzgelegenheiten entstehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Aufbau pausiert und wird hoffentlich im Sommer 2021 fortgeführt. (Grafik: Life e.V.)

Kiezgarten oder Abbethek? Vor dieser Frage stand der Quartiersrat Donaustraße Nord am 18. Februar 2021. Er musste die schwere Entscheidung treffen, welches Projekt fortgeführt werden soll. Denn das Geld, das dem Quartiersmanagement Donaustraße-Nord im Projektfonds für 2021 zur Verfügung steht, reicht nur für die Weiterführung von einem der beiden Projekte. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie 2020 nicht beendet werden und liefen zum Ende des Jahres aus. 

Grüner Donaukiez

Corona hatte das Projekt „Stadtteilgrün und Umweltgerechtigkeit“, kurz „Grüner Donaukiez“, kurz vor dem Aufbau des Kiezgartens ausgebremst. Auf der neuen Gehwegerweiterung gegenüber der Rixdorfer Schule in der Donaustraße sollte im Frühling 2020 eine grüne Ecke mit Pflanzbeeten und hölzernen Sitzgelegenheiten entstehen. Die Bauteile waren schon angeliefert und zugeschnitten, lagern aber seitdem ungenutzt im Keller der Rixdorfer Schule. Notgedrungen sind Till Rosemann und Matteo Ciprandi vom Projektträger Life e.V. auf pandemiekonforme Aktionen ausgewichen. Sie haben unter anderem das „Donaueck“ gebaut und an der Theodor-Storm-Grundschule eine herbstliche Gartenaktion gestartet. Der Kern des Projekts blieb aber vorerst unvollendet. „Wir wollen jetzt den Kiezgarten wirklich auf die Straße bringen“, sagt Till Rosemann.

Abbethek

Seit 2018 läuft das Projekt zur „Stärkung der Schulbibliothek des Ernst-Abbe-Gymnasiums“. Die „Abbethek“ im Souterrain der Schule an der Sonnenallee bekam mehr Bücher und andere Medien, Regale, Laptops und Klappstühle für Veranstaltungen. „Es ist ein Ort geschaffen worden, an dem Lernen wirklich Spaß macht“, freut sich Schulleiter Tilmann Kötterheinrich-Wedekind. „Wir haben die Abbethek alle 14 Tage bis in den Abend geöffnet“, sagt Julia Wangermann von Wortlaut. Lehramtsstudierende haben die Bibliothek betreut. Durch Büchertauschpartys, Lesungen, Poetry Slams, Kulturabende und einem Yoga-Workshop hat der Projektträger Wortlaut gGmbH die Bibliothek auch für die Nachbarschaft außerhalb der Schule geöffnet. Während der Lockdown-Phasen konnten im vergangenen Jahr allerdings weniger Veranstaltungen stattfinden, als geplant.

Schwere Entscheidung

Der Quartiersrat hätte gern beide Projekte für weitere drei Jahre gefördert. Bei der Abstimmung hatte der Grüne Donaukiez einen leichten Vorsprung. Der Kiezgarten kann also – sofern es die Pandemie erlaubt – 2021 tatsächlich kommen und in den folgenden zwei Jahren so perfektioniert werden, dass er nach Möglichkeit auf Dauer die Donaustraße grüner macht. „Unser Ziel ist, dass der Kiezgarten ab 2023 in dauerhafter Form dasteht“, sagt Till Rosemann.

Die Abbethek muss somit in diesem Jahr ohne Geld aus dem Projektfonds auskommen. Ab 2022 könnte es wieder eine Förderung geben. „Es gibt Möglichkeiten, das zu überbrücken. Aber wir müssen das Angebot erheblich reduzieren“, sagt Tilmann Kötterheinrich-Wedekind.