QM Harzer Straße

Reine machen im Kiez

Vorhang auf für die Premiere der Kiezputzaktion im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Harzer Straße. Zum ersten Mal trafen sich am 18. Mai 2022 engagierte Anwohnende in der Treptower Straße und sammelten an Müll auf, was nicht niet- und nagelfest war.

Im Lastenrad des QMs Harzer Straße fanden die Teilnehmenden die nötige Ausrüstung zum Müllsammeln. (Bild: Birgit Leiß)
Im Lastenrad des QMs Harzer Straße fanden die Teilnehmenden die nötige Ausrüstung zum Müllsammeln. (Bild: Birgit Leiß)
Kein noch so kleiner Müllrest war vor den fleißigen Helfenden sicher. (Bild: Birgit Leiß)
Kein noch so kleiner Müllrest war vor den fleißigen Helfenden sicher. (Bild: Birgit Leiß)
Die Autoreifen gelten als Sperrmüll und wurden dem Ordnungsamt gemeldet. (Bild: Birgit Leiß)
Die Autoreifen gelten als Sperrmüll und wurden dem Ordnungsamt gemeldet. (Bild: Birgit Leiß)
Trio Infernale: Anwohnende, Greifzange und Mülltüte. (Bild: Birgit Leiß)
Trio Infernale: Anwohnende, Greifzange und Mülltüte. (Bild: Birgit Leiß)

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„Dürfen wir jetzt Müll aufheben? Wann geht’s endlich los?“, fragte ein Kind ungeduldig. Der kleine Anwohner war einer von rund zehn Personen, die sich an diesem sonnigen Nachmittag am Kiezeck (Weigandufer/Treptower Straße) einfanden. Für alle war es eine Premiere. Das QM-Team hatte die Putzaktion organisiert und über das BSR-Projekt Kehrenbürger die Ausrüstung erhalten.

Trophäen der Müllsammlung: Fische und Autoreifen 

Mit stabilen Arbeitshandschuhen, Greifzangen und Müllsäcken ging es dem Müll an den Kragen. Die Glasscherben, Zigarettenkippen, Dosen und Chipstüten lagen überall herum – hinter Bushaltestellen, auf Baumscheiben oder am Gehwegrand. Einer der unrühmlichen Höhepunkte war eine noch eingeschweißte Packung Fisch. Auch zwei Autoreifen gehörten zum Beifang. „Die können wir leider nicht mitnehmen“, erklärte Quartiersmanager Christian Atmaca dem entrüsteten kleinen Finder: zu groß und Sondermüll. „Das melden wir über die Ordnungsamt-App“, versprach er dem Kind.

Mehrere Vorbeigehende freuten sich über das Engagement. „Tolle Aktion“, meinte ein Paar mit Kind. „Ich würd' hier am liebsten ständig mit Mülltüte und Greifzange herumlaufen“, so die Anwohnerin. Am Ende der Aktion waren alle Beteiligten sehr stolz auf die vielen vollgepackten Mülltüten, die die BSR später abholte.

Die Lösung: Mehr Einsicht und coolere Mülleimer 

Die Vermüllung des öffentlichen Raumes ist eines der größten Probleme im Kiez. In vielen Gesprächen und Umfragen, die das QM-Team monatelang durchführte, setzten die Befragten das Thema ganz oben auf die Liste. Es berührt gleich mehrere Ebenen: In vermüllten Kiezen fühlen sich die Menschen nicht wohl, der Müll gefährdet kleine Kinder und Tiere sowie Erdreich und Grundwasser. Noch dazu ist er Mahnmal für die Ressourcenverschwendung der heutigen Zeit. 

Die Kiezputzaktionen stellen sich dem regelmäßig entgegen. Doch langfristig kann das nicht die Lösung des Problems sein, betonte Quartiersmanager Christian Atmaca: „Es müssten zusätzliche und vor allem attraktivere Papierkörbe im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Und das Müllverhalten der Menschen muss sich ändern!“

Um das zu bewirken, wird das QM-Team gemeinsam mit dem Quartiersrat in der zweiten Jahreshälfte ein Umweltprojekt entwickeln. In diesem werden Maßnahmen gegen die Vermüllung einen großen Raum einnehmen.