„Rote Damen“ und ein neuer Park

Der Anita-Berber-Park auf dem ehemaligen St. Thomas Friedhof ist nun offiziell eröffnet. Seit dem 10. Juli 2017 können alle Bürgerinnen und Bürger den neuen Park im ansonsten dicht bebauten Schillerkiez nutzen.

Anita Berber Biograph Lothar Schmidt las bei der Eröffnung. Bild: QM Schillerpromenade
Anita Berber Biograph Lothar Schmidt las bei der Eröffnung. Bild: QM Schillerpromenade

Am 10. Juli 2017 übergab Regine Günther,  Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, den Park an die Öffentlichkeit und dankte dabei allen Beteiligten für das Gemeinschaftsprojekt. Von der Planung bis zur Namensgebung  waren Bund, Land, Quartiersmanagement und Anwohnerinnen und Anwohner beteiligt. Das Besondere des Parks sei, erläuterte die Senatorin, die große Artenvielfalt durch die jahrzehntelange Friedhofsnutzung, die zugleich die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhöhe.

„Rote Damen“

Dr. Franziska Giffey, die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin, freute sich über die Namensgebung: Der Anita-Berber-Park erinnert an die Tänzerin und Schauspielerin der 20er Jahre, die sich für gesellschaftlichen Wandel und die Rechte der Frauen eingesetzt habe. Sie wurde auf dem St. Thomas Friedhof begraben. Zur Überraschung aller Anwesenden kam es zur Feier des Tages zu einer Anita-Berber-Inszenierung. Zwei „rote Damen“, im Stil der 20er-Jahre gekleidet, gesellten sich zur offiziellen Einweihungsgesellschaft und weckten mit einer szenischen Einlage Aufmerksamkeit.

Beteiligung der Bürger

Die Parkerstellung erfolgte als Ausgleichsmaßnahme für die Autobahn A100. Der Bund stellte rund zwei Millionen Euro für den Grundstückskauf und die Umgestaltung zur Verfügung. Das Land Berlin übernahm die Planungskosten, Parkbänke und Spielgeräte wurden aus dem Baufonds des Programms Soziale Stadt finanziert.

Die Wünsche verschiedener Nutzergruppen wurden aktiv in die Gestaltungsplanung miteinbezogen. Das Ergebnis ist ein naturnaher Erholungspark mit verschiedenen Aufenthaltsbereichen. Um Konflikte möglichst zu vermeiden, ist eine gegenseitige Rücksichtnahme in diesem Park deshalb besonders wichtig. Gunnar Zerowsky vom Quartiersmanagement Schillerpromenade appellierte deshalb an die Anwohnerinnen und Anwohner, mit dem Park so pfleglich umzugehen wie mit dem eigenen Hinterhof.