Zu Beginn der Sitzung gab Thomas Helfen einen Überblick über die Projekte, die aktuell im Flughafenkiez über das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ laufen – von den älteren Projekten an den Schulen bis zum Interkulturellen Familientreff, der gerade in der Boddinbox gestartet ist und zum Spielplatz-Umbau an der Evangelischen Schule Neukölln. Neben dem Blick auf laufende Projekte durften Engagierte auch neue Ideen vorstellen.
Von der Idee eines Community Fonds berichtete Rahel Stange von der Genossenschaft Vollgut eG. Vollgut entwickelt einen Teil des Kindl-Geländes, insbesondere die riesigen, teils unterirdischen Brauerei-Hallen unterhalb der heutigen Kartbahn, die zur Neckarstraße eine gekachelte Wand zeigen. Von den 27 heutigen und den zukünftigen Nutzergruppen möchte die Genossenschaft einen Teil der Mieten in einen Community Fonds leiten. Dieser Fonds soll für Aktivitäten der Nachbarschaft zur Verfügung stehen. „Im Jahr sollen es mindestens 50 000 Euro sein“, sagt Rahel Stange.
Ein Verein, der über die Verwendung des Geldes bestimmt, ist bereits gegründet worden. „Zurzeit ist der Verein dabei, ein Konzept zu erstellen, wie das Geld vergeben wird“, berichtet Rahel Stange. Im nächsten Jahr soll das Konzept der Nachbarschaft vorgestellt werden. Mit dem Community Fonds würde die Idee des Quartiersmanagement-Aktionsfonds weiterentwickelt.
Shao-Xi Lu vom Gesundheitskollektiv (Geko) stellte ihre Idee eines Community Boards zur Diskussion. Gedacht ist an ein Mitbestimmungsgremium nach kanadischem Vorbild, das aus zwei Teilen besteht. Das ist zum einen ein Zentrumsrat für das Stadtteil-Gesundheits-Zentrum, in dem Nutzende, Mitarbeitende und Anwohnende über die Arbeit der Geko-Einrichtung diskutieren. Das zweite Element ist ein Kiez-Forum für Anwohnende und Aktive aus dem Flughafenkiez und der Rollbergsiedlung. Dieses Kiez-Forum könnte ab 2028 Teile der Aufgaben des Quartiersrates übernehmen. „Wir können den Quartiersrat nicht ersetzen“, weiß auch Shao-Xi Lu. Ein selbstorganisiertes Kiez-Forum wäre nicht wie der Quartiersrat über das Quartiersmanagement an die öffentliche Verwaltung angebunden und könnte keine Projektgelder vergeben. Aber es könnte weitere Unterstützungsarbeit leisten und so den Kiez durch sein Wirken bereichern.