Stadtrundgang durch den Kiez

Kadriye Karci und Peter Pulm vom QM-Team Nahariyastraße führten am 18. Mai 2021 Jörn Oltmann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, und die bezirkliche QM-Koordinatorin Corinna Lippert durch das seit Januar 2021 bestehende neue QM-Gebiet. Seit Januar 2021 wird das Quartiersmanagement Nahariyastraße im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in enger Kooperation mit dem Bezirksamt Tempelhof Schöneberg im Programm Sozialer Zusammenhalt umgesetzt. Dabei brachten sie die beiden Besuchenden mit einigen spannenden Akteuren ins Gespräch. 

Drei Stunden Kiez-Tour

Die über dreistündige Tour ging vom Marktplatz bis zum Volkspark Lichtenrade über mehrere Stationen, an denen sich die kleine Gruppe mit Menschen aus dem Quartier traf. Auf dem Marktplatz gab es zum Auftakt ein Gespräch mit der evangelischen Kirchgemeinde Lichtenrade. Diese freut sich, dass ihre Gemeinde den Zuschlag als Träger für das neue Familienzentrum bekommen hat. Zusammen mit der Kita Nahariyastraße und dem Kinder- und Jugendhaus soll damit ein Nahariya-Bildungscampus entwickelt werden. „Gern nutzen wir die Möglichkeiten des Quartiersmanagements, um das alles zukunftsfest zu machen“, sagte Pfarrer Roland Wieloch mit Blick auf den Baufonds. Er berichtete von vielen verschiedenen Aktivitäten, wie Kochaktionen, gemeinsamen  Fastenbrechen und Sprachkursangeboten für Arabisch. 

Zuhören und Ideen entwickeln

Ein paar Meter weiter traf sich die kleine Gruppe, um Bezirksstadtrat Jörn Oltmann mit Phillip Lange von der Adler Group bekannt zu machen. Lange betonte, dass er und sein Team einen guten Kontakt zu der sehr durchmischten Mieterschaft pflegen. „Wir sind dazu da, Probleme zu lösen.“ Über den Marktplatz ging es weiter zum Internationalen Bund, wo Einrichtungsleiterin Claudia Nickel über die Arbeit der „Dezentralen Wohnraumversorgung“ informierte. Familien, Paare sowie alleinstehende Frauen und Männer in Wohnungsnot finden hier in einem Umfeld außerhalb der gängigen Wohnheime und Unterkünfte eigenen Wohnraum. Ideen, die vielleicht in Zusammenarbeit mit dem QM verwirklicht werden könnten, gab es auch: Sprach- und Integrationskurse für Eltern und für die Kinder mehr Sportangebote. 

Ein weiterer  Halt war die Kindertagesstätte Nahariyastraße und die angrenzenden Nahariya-Grundschule. Die Kooperation der beiden Einrichtungen bietet nicht nur Vorteile, was vor allem an der gemeinsamen Nutzung der Räumlichkeiten liegt. Zur Lösung vieler Probleme müssten beide wieder räumlich getrennt werden, doch das ginge nur durch eine bauliche Erweiterung der Schule.

Probleme lösen

Nächster Treffpunkt war das „Waschhaus“ inmitten der Nahariya-Hochhaussiedlung. Die Jugendeinrichtung besteht seit rund 16 Jahren als Stützpunkt von Outreach, einem Träger der mobilen Jugendarbeit. Waschhaus-Leiterin Tabea Witter empfing die Gäste draußen vor dem Gebäude. Der Bezirksstadtrat fragte, wie er und das QM helfen könnten. Die Renovierung des Gebäudes, bei dem sich nicht mal die Fenster zum Lüften öffnen lassen, ist besonders wichtig. Pädagogische und selbst organisierte Sportangebote und die Öffnung der geschlossenen Bolzplätze sind weitere Ideen. 

Am Büro des Quartiersmanagements in der Groß-Ziethener Straße 64 endete der Rundgang. Bezirksstadtrat Jörg Oltmann und Corinna Lippert hatte der informative und abwechslungsreiche Rundgang sichtlich gefallen. Sie werden spätestens zum Nahariya-Forum am 23. August 2021 wieder mit offenen Augen und Ohren in das QM-Gebiet kommen.