QM Dammwegsiedlung

Urbane Praxis neu erleben

Auf dem Gelände des ehemaligen Schulgartens der Carl-Legien-Schule entsteht der neue „Nachbarschaftscampus“ – ein neuer Ort für Kunst und Kreativität, zum Durchatmen und Aufeinanderzugehen.

Auf dem Gelände des ehemaligen Schulgartens der Carl-Legien-Schule entsteht der neue „Nachbarschaftscampus“. (Foto: H. Heiland)
Auf dem Gelände des ehemaligen Schulgartens der Carl-Legien-Schule entsteht der neue „Nachbarschaftscampus“. (Foto: H. Heiland)

Wiesen mit alten Obstbäumen, mehrere Gewächshäuser, ein alter Bunker, ein Unterrichtsgebäude und der denkmalgeschützte Pavillon vom Architekten Bruno Taut aus dem Jahr 1918 – all das gibt es auf dem Gelände des künftigen „Nachbarschaftscampus“. Das Gelände soll Stück für Stück, für Nachbarinnen und Nachbarn, für lokale Initiativen und für weitere Kooperationspartnerinnen und -partner geöffnet werden. Geplant ist das Projekt zunächst als Zwischennutzung, begrenzt auf ein Jahr.  

Ganz nach den Bedürfnissen der Nachbarschaft

Anna de Carlo, künstlerische Leiterin des Nachbarschaftscampus Dammweg, knüpfte bereits früh Kontakte zu Institutionen vor Ort wie dem Quartiersmanagement (QM) und weiteren Projektträgern. „Der Nachbarschaftscampus gehört zu einer Reihe von Knotenpunkten der Berlin Mondiale, an denen unterschiedliche Akteurinnen und Akteure sowie Künstlerinnen und Künstler Berlins zusammenkommen, um aktiv Sozialräume zu gestalten“, so Anna de Carlo. Ihr ist es wichtig, von Anfang an den Bedürfnissen der Nachbarinnen und Nachbarn entgegenzukommen. Der „Nachbarschaftscampus“ versteht sich zusätzlich als Ergänzung und Erweiterung des Schulangebots und möchte die Möglichkeit für ein grünes Klassenzimmer bieten. 

Kommende Projekte

Das Team des „Nachbarschaftscampus“ hat schon viele Ideen, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden: Im großen Gewächshaus soll es, wenn die Pandemiebedingungen das wieder ermöglichen, Veranstaltungen auf einer kleinen Bühne geben, im Bruno-Taut-Pavillon werden Kunstkurse durch Young Arts angeboten. Für Juni 2021 soll der Nachbarschaftscampus zum Festivalstandort im Rahmen von 48 Stunden Neukölln und dem Jungen Kunst Festival werden. Es gibt Möglichkeiten, allein oder unter Anleitung zu gärtnern. Neben einem syrischen Heimatgarten mit Kräutern und Gemüsen aus der Levante gibt es Hochbeete, die Interessierte in Eigenregie bestellen können. Für den Sommer sind Kinoprogramme im Freien vorgesehen, und bei der ehemaligen Weinpresse ist in einen kleinen Museumsort umgewandelt worden, an dem Fundstücke gezeigt werden, die auf der Anlage zurückgelassen wurden.

Ein Ort für die ganze Nachbarschaft

Drei Jahre lang kämpfte Dr. Sabine Kroner von Berlin Mondiale dafür, an diesem Ort ihre Ideen der urbanen Praxis verwirklichen zu können. „Wir haben unsere Kooperationsfäden gesponnen und ausgeworfen“, sagt Sabine Kroner. „Jetzt sind wir gespannt, was sich vor Ort entwickeln wird. Das kann und soll langsam vorangehen, immer ein Schritt nach dem anderen.“ Der Nachbarschaftscampus Dammweg ist ein Projekt des Kulturnetzwerks Neukölln, koordiniert und kuratiert von Berlin Mondiale, vetreten durch Issa Khatib. Das Ganze findet in Kooperation mit S27, ImGarten und Moabees statt und wird als Teil der Initiative Urbane Praxis im Rahmen des Programms DRAUSSENSTADT von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert. Unterstützung erhält das Projekt zusätzlich vom Bezirk Neukölln (Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport/ Fachbereich Kultur).