QM Pankstraße

Warum sich Sven Dittrich als Quartiersrat engagiert

Sven Dittrich wohnt am Leopoldplatz und wollte sich bei Kiezfragen zunächst nicht einmischen. Als er sich dann doch engagierte, stellte er fest, dass man als Anwohner sehr wohl etwas bewegen kann.

Sven Dittricht ist Quartiersrat im QM Pankstraße. (Bild: QM Pankstraße)
Sven Dittricht ist Quartiersrat im QM Pankstraße. (Bild: QM Pankstraße)

Sven Dittrich wohnt seit 15 Jahren im Wedding und ist Inhaber eines kleinen Ladens. Als der Drogenhandel auf den Straßen rund um den Leopoldplatz immer rücksichtsloser wurde, nahm er die Dinge in die Hand. Er ging regelmäßig zu Treffen von Menschen, die sich als Gruppe an die Behörden wandten. Die zuständigen Stellen reagierten anfangs zurückhaltend. Ohne es direkt zu sagen, spürte Sven Dittrich die Haltung: So ist eben der „Leo“. 

Ein Jahr habe es gedauert, bis die Gruppe von Polizei und Verwaltung ernst genommen wurde, bis die Kontrollen zugenommen haben, bis die Drogenhändler dem Druck wichen. „Da habe ich gemerkt, man kann als Anwohner sehr wohl etwas bewegen.“ Nach dieser Erfahrung hat sich Sven Dittrich entschlossen, für den Quartiersrat im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Pankstraße zu kandidieren.

Aktiv für die Gemeinschaft

Im Quartiersrat arbeiten zwölf Menschen aus dem Stadtteil und elf von Einrichtungen entsandte Personen zusammen. Sven Dittrich sagt, es gibt noch viele weitere Aktive und Akteurinnen und Akteure. Mit seiner ehrenamtlichen Mitarbeit im Quartiersrat möchte er erreichen, dass die Anwohnerschaft viele Dinge selbst organisiert. „Der Quartiersrat sollte eigenständig auftreten‟, sagt er. Nachhaltigkeit und Verstetigung nennt er als Stichworte. Denn irgendwann werde der Senat das seit 20 Jahren laufende QM Pankstraße beenden. „Toll wäre es, wenn dann eine Truppe zurückbleibt, die als Anlaufstelle und Ansprechpartner funktioniert.“ Ihm schwebt vor, irgendwann bei einer Initiative mitzumachen, die sich aus dem Quartiersrat heraus gegründet hat.

Weichen stellen

Wenn schon, denn schon, scheint sich der im Herbst 2021 neu gewählte Quartiersrat Sven Dittrich gesagt zu haben. Er ist umgehend Sprecher des Rats geworden, ist in die wichtige Steuerungsrunde entsandt worden und versucht zusätzliche Arbeitsgemeinschaften zu Themen wie Verkehr, Müll und Feste aufzubauen. Dabei weiß der frisch gewählte Quartiersrat Sven Dittrich, dass es um kleine Schritte geht. Zeitintensiv sei aktuell, dass im Quartiersrat über das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) diskutiert wird. Aus seiner Sicht ist das IHEK für Menschen ohne Vorkenntnisse ein Brocken. Gleichzeitig sagt er: „Man kann damit schon Weichen stellen.“ 

Und Sven Dittrich, sind Sie nun doch wieder richtig tief hineingerutscht in die ehrenamtliche Nachbarschaftsarbeit? Er antwortet nicht, schmunzelt bloß. Scheint wohl doch Spaß zu machen.