Sozialer Zusammenhalt

Wege aus der Kinderarmut in Berlin

Mit einer neuen Strategie zur Armutsprävention will Berlins Regierung die Folgen von Familien-und Kinderarmut abbauen. Teilhabe, Bildung, gesundes Aufwachsen und materielle Versorgung sollen verbessert werden. Grundlage ist der Bericht einer Landeskommission.

Im August 2021 hat der Berliner Senat eine neue Strategie zur Armutsprävention verabschiedet. Diese haben die Mitglieder der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut erarbeitet. (Bild: SenBJW)
Im August 2021 hat der Berliner Senat eine neue Strategie zur Armutsprävention verabschiedet. Diese haben die Mitglieder der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut erarbeitet. (Bild: SenBJW)

Rund ein Viertel der Berliner Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren lebt in relativer Einkommensarmut. Das hat Konsequenzen für ihr Leben – ob es um Kleidung, Ferien oder Hobbys geht, um die Chancen auf einen guten Bildungsabschluss oder um ihre Gesundheit. Armut beschränkt sich nicht auf materielle Fragen, sie wirkt sich auf die gesamte Entwicklung eines Kindes aus – von der Geburt bis zum Ausbildungsabschluss.

Landeskommission 2017 einberufen

Im August 2021 hat der Berliner Senat eine neue Strategie zur Armutsprävention verabschiedet. Diese haben die Mitglieder der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut unter Federführung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie erarbeitet. Die Landeskommission unter dem Vorsitz der Staatssekretärin für Jugend und Familie, Sigrid Klebba, wurde 2017 vom Berliner Senat einberufen. 

Ressortübergreifend handeln

Ihr Auftrag war es, ein ressortübergreifendes und abgestimmtes Handeln zur Armutsprävention zu entwickeln. Hierfür hat die Kommission mit Akteurinnen und Akteuren aus der Fachpraxis eng zusammengearbeitet. Auch Kinder, Jugendliche und Familien wurden beteiligt. Zudem hat sich die Landeskommission mit der Wissenschaft beraten und eine Online-Erhebung zu den bestehenden Angeboten in Berlin durchgeführt.

Verbindlicher Rahmen für Umsetzung

Die Strategie bezieht sich zum einen auf zentrale Handlungsfelder: Teilhabe, Bildung, Gesundheit und Materielle Versorgung. Die zweite Komponente der Strategie sind Leitlinien. Sie konkretisieren den Umsetzungsprozess, der im nächsten Schritt folgen soll. Gemeinsam stellen diese beiden Hebel zum einen die übergeordnete Orientierung sicher und zum anderen definieren sie einen stabilen und verbindlichen Rahmen für die Ausgestaltung und Umsetzung vor Ort. Mit dem Beschluss des Senats geht die Landeskommission in die nächste Arbeitsphase. Im Mittelpunkt steht der Auf- und Ausbau von Integrierten kommunalen Strategien: ein bedarfsgerechtes Angebot an Unterstützung für Familien in allen zwölf Bezirken.

Begleitend zum nun vorliegenden ersten Bericht mit der neuen gesamtstädtischen Strategie veröffentlicht die Landeskommission den Forschungs-und Datenstand zu „Armutslagen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Berlin“. Beide Publikationen finden Sie hier.