Wollige Projektidee

Zwei links, zwei rechts: Die Handarbeitsgruppe im Quartier Mariannenplatz zeigt, wie eine Anschubförderung aus dem Quartiersmanagement lebendige Nachbarschaft ermöglicht. Und handgemachte Weihnachtsgeschenke.

Interessierte sind bei der Handarbeitsgruppe jederzeit willkommen – auch ohne Vorkenntnisse. Foto: QM Mariannenplatz
Interessierte sind bei der Handarbeitsgruppe jederzeit willkommen – auch ohne Vorkenntnisse. Foto: QM Mariannenplatz

Mittwoch vier Uhr nachmittags: mit wollgefüllten Taschen warten einige Frauen in der Waldemarstraße 70 auf Rosa, die sie einlässt in die Wohnung des Bewohnertreffs. Drinnen wird Tee gekocht, die mitgebrachten Knabbereien auf den Tisch gestellt und dann kommt das bunte Wollsortiment dazu. Geradezu routinemäßig nehmen die Teilnehmerinnen Platz am Tisch und legen los. Jede von ihnen hat ein Produkt in der Ma(s)che: ein Pullover muss noch bis Januar zum Geburtstagstermin des Ehegatten fertig werden und es sind noch viele Detailfragen zu klären, ein Pullunder für den Sohn muss abgekettelt werden, …

Handarbeiterin aus Leidenschaft

Rosa, langjährige, nicht nur im Quartiersrat engagierte Anwohnerin im Mariannenkiez und Handarbeiterin aus Leidenschaft, hält die Fäden der Handarbeits-Interessierten zusammen: Sie gibt Anregungen, was man alles so strickend oder häkelnd herstellen kann, berät von Materialauswahl bis zum fertigen Produkt, übersetzt komplizierte Anleitungen, die nicht nur für Nicht-Muttersprachlerinnen schwer zu verstehen sind und strickt unablässig an neuen wolligen Projektideen. Ihre handgefertigten Sockenkünste verhelfen aktuell zu Weihnachten den Sockengeschenken unter dem Tannenbaum zu neuem Ansehen. Die Teilnehmerinnen sind sehr international: Berlinerinnen aus Ägypten bis Tokio und Mexiko stammend sind dabei.

Nadel und Wolle aus dem Aktionsfonds

2013 zur Weihnachtszeit hat Rosa ihren Handarbeitstreff begonnen, der über den Aktionsfonds des Quartiersmanagements mit Nadel- und Wolle ausgestattet wurde. Das Interesse war groß und ist es immer noch. Nicht nur im Winter und nicht nur zu Weihnachten - traditionelle Handarbeiten sind in Mode gekommen und bei vielen auch geblieben. So hat sich aus der offiziellen Quartiersmanagement-Aktion eine selbstständige Gruppe entwickelt - also ganz im Sinne des Quartiersmanagement-Gedankens: durch Anschubförderung zu selbstgetragenen, lebendigen Nachbarschaftsaktivitäten verhelfen.

Neue Räume gesucht

Was es jetzt allerdings braucht, sind neue Räume für die Handarbeitsgruppe, die einen ebensolchen privaten Rahmen wie derzeit im Bewohnertreff bieten. Die Wohnung in der Waldemarstraße wird nämlich zum Ende des Jahres aufgegeben.

Rosas Handarbeitsgruppe trifft sich immer mittwochs ab 16 Uhr. Interessierte mit und ohne Vorkenntnissen können jederzeit in das Projekt einsteigen. Ort bis Jahresende: im Bewohnertreff, Waldemarstraße 70.

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des Quartiersmanagements Mariannenplatz.