Die Lesung aus dem Lager-Tagebuch des ehemaligen Zwangsarbeiters findet im Rahmen der Reihe "Geschichte Neuköllns aus der Sicht von Autoren und Zeitzeugen" statt, die der "Leuchtturm" in diesem Jahr fortsetzt.

Wasyl Kudrenko wurde 1942 als 16-Jähriger von den Nationalsozialisten aus der Ukraine nach Neukölln deportiert. Er wurde in dem kircheneigenen Zwangsarbeiterlager auf dem Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde in der Hermannstraße 84-90 festgehalten und musste für verschiedene evangelischen Kirchengemeinden Berlins als Friedhofsarbeiter Zwangsarbeit leisten. Ab Januar 1944 hielt er seine bedrückenden Lager-Erfahrungen in seinem Tagebuch fest: die harte Arbeit, Hunger, Heimweh, die Bedrohung durch die Bomben und die Gestapo, aber auch seine Versuche, sich selbst zu behaupten.

Die Schauspieler Anke Rupp und Jean-Theo Jost lesen nun Passagen aus dem Tagebuch des 2007 verstorbenen Wasyl Kudrenko. Gerlind Lachenicht gibt eine kurze Einführung zur Gedenkarbeit der Arbeitsgruppe NS-Zwangsarbeit Berliner Kirchengemeinden an die Zwangsarbeiter des kirchlichen Friedhoflagers in Neukölln.

Der Eintritt zu der von Ursula Bach moderierten Veranstaltung im Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm in der Emser Straße 117 ist frei.