"Berlin braucht Einbürgerung", fasst Senatorin Kolat das Anliegen der Kampagne zusammen: "Wenn sich mehr und mehr Menschen dazu entschließen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, dann stärkt dies die kulturelle Vielfalt. Deutsch-Sein bestimmt sich längst nicht mehr über ethnische Abstammung, über Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Unsere Gesellschaft ist geprägt von Pluralität. Und dieses Fundament wollen wir stärken. Einbürgerung führt auch dazu, dass diese Vielfalt von immer mehr Schultern getragen wird."

Der deutsche und europäische Pass garantiert nicht nur ein größeres Maß individueller Freiheit wie Reisefreiheit, er ermöglicht erst wirkliche politische Einflussnahme. In manchen Stadtteilen ist über ein Viertel der Bevölkerung vom aktiven Politikgeschehen ausgeschlossen, weil ohne die deutsche Staatsbürgerschaft auch das Wahlrecht nicht ausgeübt werden kann. "Wir stärken die Demokratie, wenn Bürgerinnen und Bürger sich bei Wahlen politisch einbringen können", so Senatorin Kolat weiter.

Auch wenn die Zahlen für 2012 noch nicht vorliegen, zeigt sich, dass sich in den vergangenen Jahren die Einbürgerungen bei knapp 7000 Personen pro Jahr eingependelt haben. Das belegt ein nachhaltiges Interesse am Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft. Ein Hindernis allerdings besteht darin, dass die Mehrstaatigkeit noch immer nicht zugelassen ist.

Ziel der neuen Kampagne ist es, ein einbürgerungsfreundliches Klima zu schaffen. Sie soll Überzeugungsarbeit leisten, damit sich auch Personen für die Einbürgerung entscheiden, die bisher unschlüssig sind, ob sie den deutschen Pass beantragen sollen. Die Kampagne richtet sich zum einen an die Berlinerinnen und Berliner nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, die bereits die Voraussetzungen für die Einbürgerung erfüllen. Zum anderen sollen auch die so genannten Optionsjugendlichen angesprochen werden, die bereits durch Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, sich aber bei Erreichen der Volljährigkeit entscheiden müssen, ob sie diese behalten wollen oder die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern.

Senatorin Dilek Kolat betonte in diesem Zusammenhang das im Koalitionsvertrag des Berliner Senats verankerte Ziel, die Optionspflicht abzuschaffen: "Warum müssen sich junge Berlinerinnen und Berliner mit türkischem oder nicht europäischem Hintergrund, die hier geboren und mehrstaatig aufgewachsen sind, mit Erreichen der Volljährigkeit für einen Pass entscheiden? Die doppelte Staatsbürgerschaft ist ein wichtiger nächster Schritt, um die Einbürgerung leichter zu machen", so Kolat.

Die Kampagne "Deine Stadt. Dein Land. Dein Pass." setzt auf Vorbilder. Eingebürgerte Berlinerinnen und Berliner vermitteln in ganz persönlichen Aussagen, warum es für sie wichtig war, den deutschen Pass zu erwerben und was Einbürgerung bedeutet. Diese Testimonials finden sich in allen Modulen der Kampagne.

Alle Infos zur Kampagne auf der Kampagnenwebsite: www.einbürgerung-jetzt.de