Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat Verfügungsfonds der Städtebauförderung untersucht und am Beispiel Spandau das Berliner Modell der Quartiersfonds und Quartiersräte beleuchtet. "Perspektivisch beinhaltet der große Erfolg der Quartiersfonds und der Quartiersräte das größte Risiko: Ob sich das hohe Niveau einer stark partizipativen Organisation der Gemeinwesenentwicklung auf Quartiersebene ohne die Strukturen der Städtebauförderung halten lässt, ist noch offen", so die Studie.

Der Einsatz von Verfügungs- und Quartiersfonds der Städtebauförderung schaffe laut der Studie Bürgerbeteiligung, Transparenz und Akzeptanz von Maßnahmen im eigenen Wohn- und Lebensumfeld. Außerdem förderten die Fonds neue Ideen und Übernahme von Verantwortung. Die Studie untersuchte als Beispiel guter Praxis auch die Quartiersfonds in den Spandauer Quartiersmanagementgebieten. Das Berliner Modell der Quartiersfonds ermöglicht den Einsatz von Mitteln, über deren Verwendung  gewählte  Quartiersräte bzw. Vergabejurys bestimmen können. Der Partizipations- und Aktivierungserfolg in Spandau wird in der Studie als hoch eingestuft. Regelmäßige Quartiersratswahlen bilden demnach ein weiteres partizipatives und basisdemokratisches Element.

Die Studie untersuchte außerdem die Möglichkeiten privater (Ko-)Finanzierung. Im Quartier Heerstraße existiert ein privat finanzierter Fonds des Wohnungsbauunternehmens GSW über 5000 Euro, dessen Mittel nach direkter Abstimmung zwischen GSW und Quartiersmanagement durch das Quartiersma-nagement vergeben werden. Allerdings: "Obwohl es im Gebiet einen privat finanzierten Fonds gibt, zeigt gerade dieser, dass die Zusammenführung privater und öffentlicher Finanzmittel in einem allgemeinen Verfügungsfonds nicht immer im Interesse privater Geldgeber liegt bzw. diese Ansprüche an die Umsetzung der Projekte formulieren", so die Studie.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: "Zwar werden mit den Quartiersfonds kaum private Gelder mobilisiert, aber doch in großem Umfang Ressourcen wie Zeit, Kompetenzen, ehrenamtliches Engagement, Selbstorganisation, spezielle Orts- und Problemkenntnisse und Sachleistungen eingebracht." Die komplette Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung finden Sie hier.