"Wir waren heilfroh, als sich der Verein Integra e.V. meldete, um die Sozialarbeit in der Okerstraße zu übernehmen", sagte Mengelkoch gleich zu Beginn des Gespräches im Sitzungssaal des Bezirksamtes. Normalerweise tagen hier die Ausschüsse. Es habe 2009 einen hohen Handlungsdruck gegeben.

Die Problemlage im Bereich um die Okerstraße war damals äußerst komplex. Auf nicht einmal 500 Metern Straßenlänge waren alle Probleme und Konflikte in der Nachbarschaft anzutreffen, die das Zusammenleben der Menschen erschwerten. Deshalb erarbeitete das Quartiersmanagement in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt ein Strategiekonzept zur Verbesserung dieser schwierigen Situation. Darin enthalten waren auch die Einrichtung einer Anlaufstelle für die Bewohner der Okerstraße sowie Sozialarbeit und Streetwork speziell für Kinder und Jugendliche aus diesem Bereich. Der Bezirk als Träger des Projektes "TFO - Vielfalt und Zusammenhalt in der Okerstraße" hatte seinerzeit den Verein Integra e.V. mit der Umsetzung dieser Maßnahmen beauftragt.

Anfangs sei man mit der Arbeit des Vereins sehr zufrieden gewesen. Vor allem der gute Kontakt zur Bewohnerschaft und die Arbeit mit den Kindern waren erste sichtbare Erfolge des Projekts. Im Dezember vergangenen Jahres musste man aber auch feststellen, dass nicht alles so gut lief. "Es liegen eine Reihe von Gründen vor", so Mengelkoch, "die letztendlich zur Kündigung führten". Unter dem Hinweis auf laufende rechtliche Auseinandersetzung mit dem Träger, konnte er sich jedoch nicht ausführlich dazu äußern, er bestätigte allerdings, dass es Unklarheiten bei der Abrechnung der öffentlichen Gelder gegeben hätte. "Dies konnte absolut nicht geduldet werden".

Aber Mengelkoch hatte auch eine positive Nachricht: Die Streetwork und Sozialarbeit in der Okerstraße wird fortgesetzt. Im Ergebnis des jetzt abgeschlossenen Ausschreibungsverfahrens erhielt das Interkulturellen Bündnis für Berlin (iBfB) gGmbH den Zuschlag. Die iBfB ist ein Zusammenschluss der Vereine Deutsch†‘Türkischen Zentrum, der Deutsch†‘Arabisch unabhängigen Gemeinde und des Jugendhilfeträgers Navitas gGmbH.

Der neue Träger hat ein interkulturelles Team zusammengestellt, gilt als fachlich erfahren und hat auch schon sehr erfolgreich mit Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen in Neukölln gearbeitet. Der Träger hat gute Erfahrungen was die Abrechnung von öffentlichen Geldern angeht. Mit dem Träger wird auch besprochen, nach Wegen zu suchen, das  bei den Jugendlichen aus der Straße so beliebte Mitternachtsboxen auch in Zukunft wieder anzubieten. 

Den kompletten Bericht über den Trägerwechsel können Sie auf der Webseite des Quartieres Schillerpromenade nachlesen.