Drei temporäre Spielstraßen für das Quartier

Dass Straßen für mehr genutzt werden können als nur zum Fahren und Parken des privaten Autos, zeigt sich, wenn die Nachbarschaft diesen Raum für sich beansprucht und gemeinsam (temporär) umgestaltet. Im QM-Gebiet Reinickendorfer Straße/Pankstraße gelingt dies durch das Projekt „Temporäre Spielstraßen mit nachbarschaftlicher Begegnung und kulturellem Austausch“. Erklärtes Projektziel ist es, den Straßenraum im Quartier neu und für die Kinder und Erwachsenen zu nutzen, z. B. zum Fußball spielen, Basteln oder für den spontanen Austausch untereinander bei Kaffee und Waffeln. Denn das Angebot an Freiräumen und Spielplätzen im Quartier ist limitiert und jeder zusätzliche Raum für Bewegung wird dankend angenommen.

Das Team des Projektträgers stadt.menschen.berlin GmbH hat die Aufgabe, Nachbarinnen und Nachbarn im Kiez zu finden, mit denen eine solche Umnutzung der Nachbarschaftsstraßen umgesetzt werden kann. Besonders wichtig für den Erfolg des Projekts ist die Beziehungsarbeit im Kiez und der Versuch, mit Menschen aktiv ins Gespräch zu kommen, um sie für die temporären Spielstraßen zu gewinnen. Die zahlreichen Besuche an Haustüren in der Nachbarschaft haben sich gelohnt: 2024 wurden mithilfe der motivierten Nachbarschaft sieben Spielstraßen in der Kolberger Straße und Nazarethkirchstraße erfolgreich durchgeführt.

Das Spielstraßen-Netzwerk sorgt regelmäßig für ein abwechslungsreiches Programm und bringt die Nachbarschaft von Klein bis Groß zusammen.

Die Nachbarschaft entscheidet

Im Projekt wird nicht nur an einem besser nutzbaren öffentlichen Raum gearbeitet. Der gemeinsame nachbarschaftliche Gestaltungsprozess ermöglicht es den Anwohnenden vor Ort, sich aktiv zu beteiligen, Ideen zu teilen, neue Leute aus der Nachbarschaft kennenzulernen und gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Denn für die Planung, Organisation und Betreuung der Straßen sind eigene Nachbarschaftsgruppen zuständig, die auch entscheiden, wie oft und welche Straße zur temporären Spielfläche werden soll.

Dieses Jahr lud stadt.menschen.berlin GmbH die Nachbarschaft bereits zu drei Netzwerktreffen ein. Alle Teilnehmenden konnten aktiv Ideen und Anregungen einbringen und diskutieren, sodass beim zweiten und dritten Treffen bereits mit der konkreten Planung und Umsetzung in den Gruppen losgelegt werden konnte. Stolz konnte man dann ein Konzept für die Spiel- und Nachbarschaftsstraßen präsentieren und durchführen. Und weil das Projekt so gut angenommen wird, wird es auch 2025 mit den temporären Spiel- und Nachbarschaftsstraßen weitergehen.