Das Kottbusser Tor – Besser als sein Ruf
Negativberichterstattungen in den Medien lassen die Vielschichtigkeit und die positiven Aspekte des Kottbusser Tors verblassen. Der Ort wird von vielen als ein Durchgangsort gesehen und nicht als Kiez. Gleichwohl engagieren sich viele Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibende und Initiativen seit Jahren für ihren Kiez. Mit dem Projekt sollte das Bild und das Verständnis vom Kottbusser Tor nachhaltig positiv beeinflusst und zugleich die Teilhabe der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der lokalen Akteure gestärkt werden. Der medialen negativen Darstellung wurde mit verschiedenen Formaten entgegengewirkt. Für eine positive Binnenwahrnehmung sowie Medienberichterstattung wurden unter anderem Events und öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt.
Nachbarschaftshefte, Image-Pakete, Ausstellungen
Ein Slogan („Wir sind der Kotti“), Kiezhefte mit Bildern und Texten über Kuriositäten, Zahlen und Fakten, Sachliches und Persönliches rund um den Kotti, ein ‚Image-Paket‘ für Gewerbetreibende mit Aufklebern und Postkarten oder das ‚SensibilisierungsPaket‘, das das Zugehörigkeitsgefühl stärken soll, sowie eine Kampagne zur Sensibilisierung von Touristinnen und Touristen – bei all dem stand das ‚Wir-Gefühl‘ im Mittelpunkt. Die Ausstellungen „Augen-Blicke“ an der Fassade des Neuen Kreuzberger Zentrums sowie „Wir sind der Kinder-Kotti“ am U-Bahnhof Kottbusser Tor zeigten, dass am Kottbusser Tor viele Menschen mit sehr unterschiedlichen Geschichten, Kulturen und Hintergründen zusammenleben und sich hier wohl fühlen. Die Liste der Aktivitäten ließe sich noch fortsetzen: Für den Kotti-Kalender 2019 wurde ein FotoWettbewerb durchgeführt; für kleinere Aktionen und Veranstaltungen in der Nachbarschaft wurde der „Kotti-Verstärker“, eine mobile PA-Sound-Anlage mit Funkmikrofon, angeschafft.
Viele machen mit – Kooperation auf breiter Basis
Dass sich „Wir sind Kotti“ auf so unterschiedlichen Ebenen entfalten konnte, war der Kooperation verschiedenster Partnerinnen und Partner zu verdanken. Beispielhaft können nur einige der Mitsteiterinnen und Mitstreiter genannt werden: Beim Kiezheft wurde mit Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin zusammengearbeitet, Gewerbetreibende sorgten für die Verteilung der Image-Pakete, Kinder der Jens-Nydahl-Grundschule erarbeiteten die „Kinder-Kotti-Austellung“, Hausverwaltungen und die BVG sorgten für die Genehmigung und die Anbringung der Ausstellungs-Banner. Koordiniert und organisiert wurden die Aktionen vom Verein Kotti-Coop e.V., der 2015 von Anwohnerinnen und Anwohnern des Kottbusser Tors gegründet wurde.
Realisierung: 2016 - 2018
Quartier: Zentrum Kreuzberg / Oranienstraße
Förderkosten: 58.000 EUR
Stand: Februar 2019
Kotti Coop e.V.
Admiralstrasse 2
10999 Berlin
Alexander Kaltenborn (Projektleitung)
hallo@kotti-coop.de
www.kotti-coop.de