Zur Wohnsituation

Die Baustruktur des Quartiers ist äußerst heterogen. Zwar gibt es einige Abschnitte mit kompakter gründerzeitlicher Bebauung, der Großteil des Gebiets ist jedoch durch eine Mischung von Alt- und Neu-, Wohn- und Gewerbebauten geprägt. Das Gebiet stellt keine zusammenhängende städtebauliche Einheit dar, verfügt aber gerade deshalb über charakteristische Standorte. Die Reinickendorfer Straße teilt das Quartier in zwei Teilräume: den nordwestlichen Teilraum um den Leopoldplatz und den südöstlichen Teilraum um die Panke. Darüber hinaus lassen sich, bedingt durch den Verlauf weiterer Hauptverkehrsstraßen sowie der Ringbahn, weitere Unteraufteilungen wahrnehmen. Der bauliche Zustand und der Modernisierungsgrad der Wohnhäuser ist sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren prägen das Gebiet zahlreiche Neubauvorhaben, zum Beispiel auf dem Gelände der Wiesenburg, an der Uferstraße und in der Gerichtsstraße. An das Gebiet angrenzend entstanden neue komplexe Büro- und Geschäftshäuser, die indirekt zur baulichen Verdichtung des Gebietes beitragen.

Das Gebiet ist gut mit Einzelhandelsstandorten zur Versorgung sowohl für den täglichen als auch den nicht-täglichen Bedarf ausgestattet, wozu in hohem Maße auch die Nähe zur Müllerstraße als übergeordnetes Versorgungszentrum - Hauptzentrum im bezirklichen Zentrenkonzept - beiträgt. Im und angrenzend zum Gebiet gibt es weiterhin eine Vielzahl an Bildungsstandorten und sozialen Einrichtungen, teils mit überörtlicher Bedeutung, wie beispielsweise die Schillerbibliothek, die Musikschule und die Volkshochschule. Es gibt außerdem zwei Standorte von Nachbarschaftszentren sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Entwicklungsziele, Leitbild

Um eine nachhaltige positive Gebietsentwicklung fortzusetzen, bemüht sich das Quartiersmanagement (QM) darum Strukturen zu schaffen und zu verstetigen, die einerseits zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort beitragen und die andererseits langfristig das Engagement von Menschen im Quartier unterstützen können.  Hierzu muss die soziale Infrastruktur im Gebiet ausgebaut, weiterentwickelt und ergänzt werden. Etablierte Ankerpunkte wie die vorhandenen Familienzentren und sozialen Einrichtungen müssen unbedingt gesichert und weitere Standorte entwickelt werden. Einen räumlichen Schwerpunkt stellt dabei der Bereich Schulstraße/ Ruheplatzstraße/ Plantagenstraße dar. Mit dem Safe-Hub zieht ein wichtiger starker Partner ins Quartier, der in der direkten Nähe von Musikschule, Volkshochschule und Wedding Grundschule ein wichtiges zusätzliches Angebot für Kinder und Jugendliche bereitstellen wird.

Aktuelle Handlungsschwerpunkte

Integration und Nachbarschaft
Um mehr Begegnungsanlässe für die vielfältige Bewohnerschaft zu schaffen, müssen wohnortnahe Aktionen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum unterstützt und mit bedarfsgerechten Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen bespielt werden.

Bildung
Viele Lernorte haben einen dringenden Sanierungsbedarf. Es werden attraktive und ästhetische Lernorte gebraucht, um Bildungs- und Ausbildungsperspektiven zu verbessern, Eltern zu unterstützen und Teilhabe zu ermöglichen.

Öffentlicher Raum
Für die Themen Sauberkeit, Sicherheitsgefühl und Verkehrssicherheit wird ein dringlicher Handlungsbedarf wahrgenommen.

Beteiligung, Vernetzung und Kooperation
Offene Themen, die einer zusätzlichen Vernetzung und Kooperation bedürfen sind: 

  • die Schaffung von Begegnungsanlässen, 
  • die Nutzung außerschulischer Lernorte, 
  • die Sicherheit und Sauberkeit des öffentlichen Raumes, 
  • die Schaffung von Bewegungsangeboten sowie 
  • die Etablierung von Mehrfachnutzung von Gebäuden und Flächen.

Klimaschutz
Durch die innerstädtische Lage, die hohe Verdichtung und die Unterversorgung mit Grünflächen besteht im Gebiet eine hohe Belastung durch Verkehrslärm, Schadstoffe und Überhitzung. Klimaanpassungsmaßnahmen wie energetische Gebäudesanierung, Bodenentsiegelung, klimafreundliche Mobilität, Schaffung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen und grüner Lernorte werden in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein.
 

Statistik

Bezirk Mitte
Gebietsfestlegung 2001
Bewilligte Programmmittel seit Gebietsfestlegung 15,09 Millionen €
Gebietsgröße 74,5 ha
Einwohnerinnen und Einwohner 17.845
Migrantinnen und Migranten 66,07 %
Transferleistungsbezug 29,27%
Arbeitslosenanteil 7,27%
Kinderarmut 48,83%
  Stand: Dezember 2022

Kontakt und Vor-Ort-Büro

AnsprechpartnerSenat, Bezirk, Quartiersmanagement

TrägerL.I.S.T. GmbH Lösungen im Stadtteil - Stadtentwicklungsgesellschaft

Das Vorortbüro befindet sich in der Prinz-Eugen-Straße 1, 13347 Berlin.

Nachrichten aus dem QM-Gebiet

Neuigkeiten und Berichte aus dem QM-Gebiet Reinickendorfer Straße /Pankstraße finden Sie in dieser Übersicht.