Bürgerschaftliches Engagement

Das Quartiersmanagementverfahren Sparrplatz endete am 31.12.2016. Im Quartier hat sich bereits 2015 der „Runde Tisch Sprengelkiez“ gegründet. Ziel des offenen Bürgergremiums ist der zukünftige Erhalt und die Festigung von nachbarschaftlichen Strukturen. Der jährliche „Markt der Ideen“ soll als Vernetzungstreffen weiterhin Projekte mit Unterstützerinnen und Aktiven zusammenbringen.

Ankerpunkt im Kiez

Der auf Initiative des Quartiersmanagements gegründete „Gemeinsam im Stadtteil e.V.“ betreibt das SpengelHaus in der Sprengelstraße 15. Dort wird ab 2017 auch eine Stadtteilkoordination (STK) des Bezirks Mitte für die Bezirksregion Wedding Zentrum arbeiten (Träger: Moabiter Ratschlag e.V. im SprengelHaus). Das SprengelHaus wird somit ein wichtiger Ankerpunkt und Anlaufstelle im Quartier bleiben. Unter der gleichen Adresse befindet sich auch der vom Moabiter Ratschlag e.V. betriebene Nachbarschaftsladen.

Entwicklungsziele


Der Sparrplatz ist als klassisches Arbeiterviertel mit vielen Alt- und einigen Neubauten aufgrund der guten Anbindung an den Nahverkehr zu einer attraktiven Wohngegend geworden - der Leerstand bei Wohn- und Gewerberäumen ging zurück. Auch durch den neuangelegten Sprengelpark und die Schaffung eines Uferwanderwegs am Nordufer ist die Lebensqualität im Kiez gestiegen. Bildungsunterstützende Maßnahmen an Schulen und Projekte zur Gesundheitsförderung waren aus Sicht all derer wichtig, die sich für die gesellschaftliche Entwicklung im Kiez engagieren.

Wann wurde QM eingerichtet?

Seit 1999 ist das Quartiersmanagement vor Ort tätig. Träger ist L.I.S.T. GmbH Lösungen im Stadtteil – Stadtentwicklungsgesellschaft. Das Vorortbüro befindet sich in der Burgsdorfstraße 13a.

Was waren die wichtigsten Aufgaben?

Im Sprengelkiez soll ein eigenständiges Stadtteilleben entstehen. Hauptaufgaben des QM sind dabei die Vernetzung der Akteure und Hilfestellung bei der Entwicklung von Projekten aus den unterschiedlichsten baulich-räumlichen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Handlungsfeldern.

Folgende Themen bilden die Schwerpunkte:

  • Bildung, Sprachförderung und Integration
  • Bewohneraktivierung und -beteiligung
  • Verbesserung der sozialen Infrastruktur, vor allem auch für Kinder und Jugendliche
  • Imageaufwertung / Öffentlichkeitsarbeit
  • Stadtteilkultur
  • Beschäftigung / Qualifizierung / Ausbildung / lokale Ökonomie
  • Gesundheitsförderung
  • Verbesserung des Wohnumfeldes und Erhöhung der Sicherheit im öffentlichen Raum 

Was wurde erreicht?

Richtungsweisende Projekte

  • "Sparradio" - Schulkinder machen Kiez-Radio und gehen auf Sendung
  • Die Künstlergruppe WEDDING ART  wurde 2003 vom QM ins Leben gerufen und hat sich zu einem eigenständigen Verein mit eigener Galerie und vielen Kunstaktivitäten entwickelt. 
  • "Gewerbe geht Online" – unter diesem Motto entsteht ein Internet-Portal für die Unternehmen im Gebiet, das diese selber pflegen können  
  • Infoleitsystem  "Gewerbe im Sprengelkiez": Passanten können sich an zwei markanten Infosäulen einen Überblick über das vielfältige Angebot im Sprengelkiez verschaffen
  • Handwerkerprojekt  "Hammerhart" in der Jugendeinrichtung "die Lynar": Jugendliche führen innerhalb der Einrichtung verschiedene handwerkliche Aufgaben aus
  • Der lebendige Adventskalender: Seit 2001 ein erfolgreiches Nachbarschaftsprojekt
  • "BioLogo"- Das Natur-Bildungsprojekt engagierte sich von 2006 bis 2009 in den Kindergärten und Grundschulen des Sprengelkiezes in Form von Ausflügen, Naturprojekten und spielerischen Natur-Wissensstunden in den Einrichtungen selbst. 
  • Das Projekt "Kiezpatenschaften" wurde als Kooperation mit der Baptistenkirche Wedding entwickelt und ging aus dem Vorläuferprojekt "(T)Räume verwirklichen" hervor. Kinder und Jugendliche aus dem Quartier (überwiegend mit Migrationshintergrund) werden in ehrenamtlichen Patenschaften vermittelt und betreut. 2006 wurde das Projekt mit dem Integrationspreis des Bezirkes Mitte ausgezeichnet.
  • Die Sprengelwochen  waren von 2005 bis 2008 eine jährliche kiezweite Gewerbe-Image-Aktion
  • Die "Konfliktagentur" am Sparrplatz ist eine Fortführung des Projektes "Stadtteilmediation" und bietet Beratung bei Konflikten aller Art. Sie kooperiert dabei eng (unterstützt von der Gesobau) mit dem Projekt Straßensozialarbeit
  • Die Straßensozialarbeit  auf dem Sparrplatz durch Gangway e.V. soll die Aufenthaltsqualität auf dem Sparrplatz verbessern und praktische Lösungen für die sogenannte Trinkerproblematik suchen.

Entstandene Netzwerke

  • Bürgerverein "Aktiv im Kiez e.V.": Organisiert Angebote des Nachbarschaftsladens im SprengelHaus und vernetzt Anwohner / Anwohnerinnen
  • "Gemeinsam im Stadtteil e.V.": Verbund von Akteuren aus dem sozialen und dem privatwirtschaftlichen Bereich, die die Angebote und Räume des SprengelHauses organisieren und nutzen. 
  • "Gesunder Sprengelkiez": Projekt zur Vernetzung und Erschließung lokaler Angebote aus dem Gesundheitsbereich 
  • Lotsenprojekt "Die Brücke" in Kooperation mit dem Bezirksamt und dem Jobccenter. Das Lotsenprojekt ist 2006 auf Initiative des QM Sparrplatz gestartet und mittlerweile in acht Büros in Berliner Quartieren aktiv. Die Lotsen bringen ihre eigene Lebens- und Integrationserfahrung ein und helfen so, die Distanz zwischen Zugewanderten und der öffentlichen Verwaltung zu verringern. 
  • Die FreiwilligenAgentur Weddingwurde im April 2004 eröffnet und bietet eine Plattform für Ehrenamtliche in den QM-Gebieten Soldiner Straße, Sparrplatz / Sprengelkiez und Pankstraße 
  • "Stadtteilgenossenschaft Wedding": Seit zehn Jahren existierender Verbund lokaler Gewerbetreibender 
  • "Kiezplenum": Regelmäßige Runde von Trägern der Kinder- und Jugendarbeit
  • Engagement der Bewohnerschaft, früher im unabhängigen "Kiezrat", heute z.B. in der "Bürgerinitiative Sparrplatz"
  • Die drei Grundschulen haben im Laufe des Verfahrens eigene Profile entwickelt, um bessere Projekte an den Schulen zu etablieren und kooperieren im Kiezplenum
  • "AG Roma": Runde mit Vertretern und Vertreterinnen von Fachämtern, Polizei und QMs, die sich mit der Situation der Roma in Mitte und der Lösung von Konflikten beschäftigt, welche bei der Integration dieser relativ neuen Zuwanderergruppe entstehen 

Statistik

Bezirk Mitte
Fördergebiet Ende 2016
Fördermittel 11,171 Millionen €
Fläche 51,33 ha
Einwohnerinnen und Einwohner 16.633
Bewohnerinnen und Bewohner
mit Migrationshintergrund
55,92%
  Stand: April 2021

Kontakt

STK Wedding Zentrum
Moabiter Ratschlag e.V. im SprengelHaus, Sprengelstr. 15, 13353 Berlin
Ansprechpartnerin ist Frau Schwarz
Tel.: 030/39 08 12 12
E-Mail: claudia.schwarz@moabiter-ratschlag.de

„Über 17 Jahre Menschen an Ideen und Projekten beteiligt“

Von anfänglicher Skepsis zu engagierten Helferinnen und Helfern: das Quartiersmanagement-Team Sparrplatz blickt auf die Arbeit im Kiez seit 1999 zurück.

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