Am 2. Mai 2017 fand im Bezirksamt Neukölln die Zertifikatsübergabe an die neuen Stadtteilmütter durch Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen im Beisein von Dr. Franziska Giffey, Bezirksbürgermeisterin Berlin-Neukölln, Marcel Knuth, Bereichsleiter JobCenter Neukölln und anderen statt. Anlass: Die Stadtteilmütter sind wichtig für den Bezirk. Das Projekt, unter anderem unterstützt über das Quartiersmanagement – besteht schon seit 2004 und wurde seitdem stetig weiterentwickelt. Es fördert die berufliche und persönliche Entwicklung sozial benachteiligter Frauen durch deren Qualifizierung und Teilhabe. Die jährlich rund 70 Stadtteilmütter in Neukölln besuchen insbesondere türkische und arabische, oft zurückgezogen lebende Familien und beraten sie zu Erziehung und Förderung von Kindern.
Im Laufe der Veranstaltung konnten sich die neuen Stadtteilmütter vorstellen und von den wichtigsten und interessantesten Aspekten ihrer Ausbildung berichten. Die Anwesenden ließen die Veranstaltung gemeinsam bei einem kleinen Buffett im Rixdorf-Salon ausklingen, das von den bereits aktiven Stadtteilmüttern als Geschenk für die neuen Stadtteilmütter organisiert wurde.
Nationale und internationale Preise
In dem Projekt, das schon mit 11 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, wurden bis Juli 2016 417 Stadtteilmütter ausgebildet, die in zehn Sprachen aktiv sind und 10.642 Familien erreichen konnten. Nachdem das Modellprojekt „Stadtteilmütter in Neukölln 2006-2016“ erfolgreich abgeschlossen wurde, werden die Stadtteilmütter durch gezielte Qualifizierung weitergebildet. Weitere Unterstützung gibt es durch Informationen zu Themen der Erziehung, Bildung und Gesundheit und Anregungen sowohl zur eigenen Erziehungskompetenz als auch zum Selbstwertgefühl, damit diese Kompetenzen an die besuchten Familien weitergegeben werden können.
Zusammenarbeit und Kooperation
Das Projekt ist besonders erfolgreich, da verschiedene Partner Hand in Hand zusammenarbeiten. An der Basis arbeitet das JobCenter Berlin Neukölln. Es unterstützt das Engagement arbeitsloser Frauen mit Migrationshintergrund, eine Ausbildung zur Stadtteilmutter zu absolvieren und fördert die Beschäftigung von geeigneten Bewerberinnen mit Instrumenten der Arbeitsförderung. Eingebunden ist auch das Bezirksamt Neukölln, das unter anderem die Kosten der Büroräumlichkeiten und laufende Geschäftskosten übernimmt.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen trägt den größten Anteil an den Ausbildungskosten der Stadtteilmütter. Für die Jahre 2017 bis 2019 wurden die Mittel aus dem Netzwerkfonds in Höhe von jeweils rund 250.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Die Förderung aus dem Programm Soziale Stadt betrug seit 2006 1.907.065,60 Euro, bis 2019 ist eine Gesamtförderung in Höhe von rund 2,6 Mio. Euro geplant.
Interessierte können sich am 19. Mai 2017 bei einem Tag der offenen Tür mit den Stadtteilmüttern und ihrer Arbeit vertraut machen.