Sauberes Wohnen

Worum geht’s und was hat das Projekt mit Klima zu tun? 

Müll sorgt im Quartier Soldiner Straße/Wollankstraß für sehr viel Streit in der Nachbarschaft. Für die wilden Müllkippen werden oft „die anderen“ verantwortlich gemacht und mitunter auch rassistisch angefeindet. Diesen sozialen Klima-Notstand geht das „Müll Museum Soldiner Kiez“ an. Vom Döner aus Knete über Graffiti bis zur Bretterhütte auf Rädern: Die Kunstwerke spiegeln den alltäglichen Müll wider, wie dieser entsteht, was er bewirkt und dass das mit fast allem und viel mit dem Klimawandel zu tun hat. Darüber hinaus erzählen die Kunstwerke die Geschichte des Soldiner Kiezes und seiner Bewohnerinnen und Bewohner seit den 1930er-Jahren.

Was wird gemacht?

  • Bei Workshops entstehen Kunstwerke, wobei die Wahrnehmung alltäglicher Missstände geschult und kunsthistorisches Wissen vermittelt werden. 
  • Nachhaltiges Entsorgungs- und Konsumverhalten und Ernährungsweisen kommen zur Sprache, Zusammenhänge mit globalen Müllproblemen werden aufgezeigt: Elektroschrott, Wassermangel, Ressourcenknappheit. 
  • Über 60 Schulkassen – aus Wedding, Spandau oder Charkiw – waren bislang im Museum und konnten zum Thema Müll sensibilisiert werden.
  • 116 Wohnungen wurden von Kakerlaken befreit, Hinterhöfe gesäubert und verschönert. 

Was bringt’s?

  • Es ist ein fester Austauschort für Müll- und Klimafragen in der Nachbarschaft entstanden. 
  • Kinder, die an Projektangeboten teilgenommen haben, besuchen das Museum auch weiterhin selbstständig mit ihren Familien. 
  • Es ist ein Netzwerk entstanden, das das vermehrte Müllvorkommen im Kiez durch gemeinsame Aktionen und Nachbarschaftsfeste gemeinsam angeht, bestehend aus Schulen, Kitas, Vereinen und sozialen Trägern, Kleinunternehmenden sowie rund vierzig Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Soldiner Kiez.
  • Aus der Hinterhof-AG hat sich eine feste Nachbarschaftsgruppe gebildet, die sich regelmäßig zum Austausch und Spielen trifft. 
  • Zu der Eigentümerschaft ist ein direkter Kontakt entstanden, so dass es nun bei Fragen rund um Hygiene und Sauberkeit eine direkte Ansprechpartnerin gibt. 
  • Dank der Kooperation mit Paper Planes e.V., die einen Pop-Up-Wald mit mobilen Sitzeinheiten vor dem Müll Museum auf dem Vorhof der Stephanus-Kirche aufgestellte haben, hat sich der Vorhof von einem „wilden Parkplatz“ zu einem konsumfreien Begegnungsort re-etabliert. 
  • In Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt Mitte sind vier große Müllcontainer im Kiez verteilt worden, die sehr gut angenommen werden. Dadurch hat sich das Müllaufkommen reduziert. 

Guter Rat für andere Quartiere

Mit dem Thema an Kinder und Jugendliche herantreten und durch kreative und partizipative Formate Bewusstsein für das Thema schaffen. Die Sensibilisierung für Müllvermeidung kann über die Kinder oft die ganze Familie erreichen.  

 

QM-Gebiet QM Soldiner Straße/Wollankstraße
Zeitraum 2021 bis 2023
Förderung 78.000 Euro, Projektfonds (Fortsetzungsprojekt)
Handlungsfeld Öffentlicher Raum
Träger Müll Museum Berlin e.V.
Kontakt muellmuseumsoldiner kiez@gmail.com