1999 startete der Berliner Senat das Quartiersmanagement, kurz darauf folgte der Bund mit dem Städtebauförderprogramm Soziale Stadt. Für Senatorin Katrin Lompscher war das 20. Jubiläum Anlass, um gemeinsam mit den Quartiersmanagementteams, den Quartiersräten, den Aktionsfondsjurys, Fachöffentlichkeit und den vielen weiteren Engagierten in den Kiezen zurückzuschauen und Impulse für die Weiterentwicklung zu sammeln.

Ergebnis der Befragungen, Diskussionen, Jour Fixes und Workshops ist das Thesenpapier „20 Jahre Quartiersmanagement – und wie weiter?“, dessen zwölf Thesen am 23. November 2018 auf dem 10. Berliner Quartiersrätekongress öffentlich diskutiert wurden.

Thesenpapier 20 Jahre QM - Bilanz und Perspektiven (PDF-Download)

Bericht vom 10. Quartiersrätekongress

Selbstverständnis

Quartiersmanagement stärkt in einem benachteiligten Stadtquartier den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft und verbessert die Chancen der Menschen im Kiez. Die Grundlage dafür sind Beteiligung der Bewohnerschaft, transparente Zusammenarbeit aller Akteure und zusätzliche Fördergelder.

Das Thesenpapier lässt sich in vier Stichworten zusammenfassen:

1.    Ziele, Aufgaben und Struktur

  • Quartiersmanagement stärkt sozialen Zusammenhalt: Durch Austausch, gemeinsames Handeln oder Konfliktbewältigung.
  • Der integrierte Ansatz ist der Mehrwert des Programms: die Verwaltung arbeitet ressortübergreifend zusammen. Quartiersmanagement bezieht alle relevanten Akteure ein und kombiniert Investitionen mit sozio-integrativen Maßnahmen.
  • Quartiersmanagement-Teams sind wichtig: Sie sind Gesicht vor Ort und Netzwerker. Die Teams unterstützen bürgerschaftliches Engagement und aktivieren die Bewohnerschaft.
  • Quartiersmanagement lernt nie aus: Wichtig sind stetige Überprüfung und Veränderung des eigenen Handelns.

2. Beteiligung

  • Beteiligung ist Querschnittsziel des Quartiersmanagements.
  • Das  Beteiligungsversprechen: Quartiersrat und Aktionsfondsjury entscheiden mit über Fördermittel im Quartier.
  • Die Rahmengeschäftsordnung für Quartiersräte soll verständlicher werden.
  • Damit Quartiersmanagement eine breite Bewohnerschaft erreicht, sind noch vielfältigere Beteiligungsangebote nötig.

3. Handlungsfelder

  • Schwerpunkte des Quartiersmanagements sind Integration, Zusammenleben in der Nachbarschaft, Bildung, Wohnumfeld, Gesundheit: Hier werden die meisten Projekte umgesetzt.
  • Wo der Einfluss von Quartiersmanagement begrenzt ist (Mieten, Wirtschaft, etc.), schauen wir, was möglich ist und getan werden kann.

4. Verfahren und Organisation

  • Transparente Zusammenarbeit der Beteiligten ist wichtig.
  • Aktions-, Projekt- und Baufonds für Fördermittel haben sich bewährt.
  • Genügend Personal in den Verwaltungen ist erforderlich
  • Quartiersmanagement arbeitet mit Fördergeldern von Bund, Land Berlin und Europäischer Union. Das schränkt die Flexibilität ein, dennoch sollen dort, wo es möglich ist, bürokratische Hürden reduziert werden.
  • Strategie vom Start bis zum Ende: Die Zeit nach Ende des Quartiersmanagements („Verstetigung“) wird von Beginn vorbereitet (ein Bewohnergremium übernimmt soziale Verantwortung, Orte für nachbarschaftliches Zusammensein im Quartier werden geschaffen)

Befragung der Quartiersräte

Ab Juni 2017 wurden an die Quartiersräte Fragebögen verteilt. Viele haben ihre persönlichen Erfahrungen mitgeteilt. Die Ergebnisse wurden gezeichnet und auf dem 9. Quartiersrätekongress ausgehängt. Auch hier gab es handschriftliche Ergänzungen durch die Anwesenden. Die Bewertungen und Empfehlungen flossen in die Planung der Workshops ein.

Präsentation der Befragungs-Ergebnisse (PDF-Download)

Befragung der Fachöffentlichkeit

Erfahrungen, Einschätzungen und Empfehlungen zu den Beteiligungsmöglichkeiten und zum Programm Soziale Stadt selbst: Senatorin Katrin Lompscher hatte die Fachöffentlichkeit anlässlich des Quartiersrätekongresses am 10. November 2017 zu einer Befragung eingeladen. Die Schlüsselthemen werden 2018 in Veranstaltungen vertieft behandelt.

Präsentation der Befragungs-Ergebnisse (PDF-Download)

Auswertung der Befragung (PDF-Download)

 

Vierter Workshop: Programmstruktur

In fünf Themen-Cafés diskutierten die Teilnehmenden am 16. Mai 2018, wie das Programm Soziale Stadt Berlin zukünftig organisiert sein soll. Themen waren unter anderen die Fondsstruktur für Fördergelder, die optimale Organisation des Quartiersmanagementverfahrens sowie zukünftige Programmschwerpunkte. Diskutiert wurden auch Laufzeit und zeitliche Begrenzung des Quartiersmanagements sowie die Verstetigung, also der Übergang vom Quartiersmanagement in die Regelstrukturen der Bezirke.

Eine ausführliche Dokumentation des Workshops erfolgt in Kürze.

Anlage 1: Fondstruktur (PDF-Download)

Anlage 2: Steuerung (PDF-Download)

Anlage 3: Schwerpunktsetzung (PDF-Download)

Anlage 4: Laufzeit (PDF-Download)

Anlage 5: Verstetigung (PDF-Download)

Anlage 6: Einladung (PDF-Download)

Protokoll Workshop 4 (PDF-Download)

Dritter Workshop: Handlungsfelder

Sind unsere Ziele und Handlungsfelder für eine ressortübergreifende Strategie für verbesserten sozialen Zusammenhalts und Integration aller Bevölkerungsgruppen zielführend? Haben sich die Herausforderungen vor Ort verändert? Was kann zukünftig anders gemacht werden? Diese Fragen diskutierten die Workshopteilnehmenden am 18. April 2018 im Sharehaus Refugio in Neukölln. Als externe Expertin referierte Kristin Schwarze vom Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH (IfS) zur Ressortübergreifenden Strategie der Sozialen Stadt. Und Silke Faber von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen informierte über die thematischen Handlungsfelder des „Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE) in Hamburg.

Anlage 1: Ergebnisse Zwischenevaluation (PDF-Download)

Anlage 2: Integrierte Stadtteilentwicklung im Hamburg (PDF-Download)

Anlage 3: Einladung (PDF-Download)

Protokoll Workshop 3 (PDF-Download)

 

 

Zweiter Workshop: Beteiligung

Am 6. März 2018 ging es um das Thema Beteiligung. Reinhard Fischer von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung eröffnete die Diskussion mit Gedanken zur „Beteiligung für Alle“. Die Quartiersrätin Kerstin Njoya erläuterte ihre Erfahrungen als Sprecherin des neu etablierten Arbeitsgremiums zur Entwicklung der Berliner Leitlinien der Bürgerbeteiligung. Im Anschluss befassten sich Arbeitsgruppen konkret mit der Beteiligung im Programm Soziale Stadt.

Anlage 1: Präsentation Partizipation für alle (PDF-Download)

Anlage 2: Präsentation Leitlininen Bürgerbeteiligung (PDF-Download)

Anlage 3: Fotoprotokoll (PDF-Download)

Anlage 4: Einladung (PDF-Download)

Protokoll Workshop 2 (PDF-Download)

 

Erster Workshop: Auftakt

Rund 70 Gäste diskutierten am 21. Februar 2018 die grundlegenden Ideen und Entwicklung des Programms Soziale Stadt. Was hat die Soziale Stadt in Berlin erreicht und auf welche Herausforderungen muss sie zukünftig Antworten finden? Wie kann das Quartiersmanagement Beteiligung stärken? Wie kann die Verwaltung besser ressortübegreifend arbeiten? Zum Auftakt gab es zwei Vorträge: Professor Dr. Simon Güntner von der HAW Hamburg nahm die sozialwissenschaftliche Perspektive im Spannungsfeld von Beteiligung und Verantwortungsbewusstsein in den Fokus. Professor Dr. Oliver Fehren von der Alice-Salomon-Hochschule befasste sich mit dem Verhältnis von Gemeinwesenarbeit und Sozialer Stadt.

Anlage 1: Präsentation Güntner (PDF-Download)

Anlage 2: Präsentation Fehren (PDF-Download)

Anlage 3: Blitzlichtkarten Workshop (PDF-Download)

Anlage 4: Protokoll zum Workshop (PDF-Download)

Anlage 5: Einladung zum Workshop (PDF-Download)