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Ein Bericht von Alexandra Hunger
Im Plenum des Abgeordnetenhauses sprachen die Quartiersrätinnen und -räte sowie Aktionsfondsjurymitglieder, moderiert von Mitri Sirin, über die Zukunft des Programms Soziale Stadt. Vier Quartiersräte auf dem Podium und die weiteren Teilnehmenden im Plenum tauschten sich aus zur inhaltlichen Ausrichtung, Eigenorganisation und zur Vernetzung in den Quartieren. Auf die Frage nach der zukünftigen Rolle der Quartiersräte forderten die Anwesenden mehr Eigenverantwortung sowie mehr Transparenz zwischen Quartieren und Bezirken, etwa in den Steuerungsrunden.
In Wortmeldungen wiesen Engagierte aus den Quartieren selbstbewusst auf fehlende Räumlichkeiten hin und forderten Unterstützung für den Verstetigungsprozess – also den Übergang vom Quartiersmanagement in die Regelstrukturen der Bezirke. Einig war man sich über das Potenzial des Programms Soziale Stadt und über das Ziel, zukünftig ein Diskurs- und Netzwerktreffen der Quartiere regelmäßig und systematisch stattfinden zu lassen. Senatorin Katrin Lompscher versicherte in ihrem Fazit, die Bürgerbeteiligung im Quartier weiterhin ernst zu nehmen und die soziale Infrastruktur stärken zu wollen.
Gespräche in lockerer Atmosphäre
Bei Kaffee und Kuchen kamen Mitarbeiter des Senats und der Bezirke in lockerer Atmosphäre mit den Quartiersräten und Quartiersmanagement-Teams ins Gespräch. Die Foyer-Ausstellung „Mitmachen, Mitentscheiden, Selbermachen“ dokumentierte mit Fotos und Bürgerstimmen das vielseitige Engagement in den Quartieren. Beim festlichen Abendessen realisierte sich bereits der vorher im Plenum geäußerte Wunsch nach Vernetzung in informellen Gesprächen.
Studienprojekt untersucht Bürgerbeteiligung
Die Strukturen des Programms Soziale Stadt, speziell die der Quartiersräte, werden derzeit durch ein Studienprojekt wissenschaftlich begleitet. In der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis wird mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen beispielsweise untersucht, wer sich zurzeit für eine Mitarbeit im Quartiersrat angesprochen fühlt. Und was wiederum weitere Bürgerinnen und Bürger daran hindert, sich zu engagieren. Denn: Bürgerbeteiligung benötigt Strukturen, in denen sich unterschiedliche und neue Akteuren engagieren können und in Quartiersdiskussionen zu Wort kommen. Gute Abstimmung zwischen den Quartieren sowie die Zusammenarbeit mit Bezirken und der Landesebene Berlins, ermöglichen es, Projekte des Gemeinwohls im Kiez umzusetzen.
Alexandra Hunger studiert an der Universität Bayreuth Philosophie und Volkswirtschaft. Ihre Masterarbeit untersucht, wie vor allem diejenigen Bürgerinnen und Bürger für die Quartiersratstätigkeit gewonnen werden können, die sich meist nicht engagieren. Die Arbeit wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen betreut.
Fotoimpressionen vom 9. Berliner Quartiersrätekongress finden Sie in der Bildergalerie und hier (PDF)