Das Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Germaniagarten liegt im Südosten Tempelhofs und wird nördlich von der S-Bahn Trasse der Ringbahn und westlich von der Trasse der Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn begrenzt. Die Randlage innerhalb Tempelhofs wird durch die Begrenzungen, durch die Trassen sowie die Autobahn im Süden noch verstärkt. Das Industriegebiet schneidet das Gebiet zusätzlich ab, wodurch eine Insellage entsteht. Daraus ergeben sich für Germaniagarten Herausforderungen in der Erreichbarkeit sozialer Infrastrukturen.
Das Gebiet ist von Siedlungsbauten aus den 1930er bis 1950er Jahren geprägt. Dominant ist hier vor allem die Bärensiedlung, eine Wohnanlage aus den 1930er Jahren, die in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz steht. Im östlichen Bereich des Gebiets findet sich eine Wohnanlage aus den 1950er Jahren (Gottlieb-Dunkel-Gasse). Im zentralen Bereich des Gebiets dominieren freistehende Einfamilienhäuser. Am westlichen Rand Germaniagartens sowie im Norden, parallel zur Ringbahntrasse, befindet sich jeweils ein Industriegebiet.
Neben der erhöhten sozialen Problemlage liegt im QM-Gebiet eine dreifache Belastung im Hinblick auf die Luftqualität (Feinstaubbelastung) und das Bioklima (thermische Belastung) vor.
Im Rahmen der IHEK-Erstellung wurden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die Gebietsentwicklung des QM Germaniagarten analysiert. Die Stärken und Chancen umfassen unter anderem die kleine, aber engagierte Akteurslandschaft, die gute Versorgung mit Grünflächen und die starke Identifikation vieler Anwohnenden mit ihrem Wohnquartier und eine daraus resultierende Handlungsbereitschaft. Als Schwächen und Risiken wurden hingegen etwa die mangelnde (soziale) Infrastruktur, die Insellage des Gebiets sowie die erhöhte Kinder- und Jugend- sowie Altersarmut identifiziert.
Ziel ist es, über die Jahre des QM-Verfahrens die vorhandenen Chancen zu nutzen und die Stärken auszubauen. Die Schwächen und Risiken sollen durch Maßnahmen im Rahmen des Verfahrens verbessert werden.
Integration und Nachbarschaft
Bildung
Öffentlicher Raum
Gesundheit und Bewegung
Beteiligung, Vernetzung und Kooperation mit Partnern
Für Anwohnende und lokale Einrichtungen gibt es viele Möglichkeiten, sich am QM-Verfahren zu beteiligen. Die Aktionsfondsjury besteht aus interessierten Anwohnenden und entscheidet über die Vergabe der Fördergelder aus dem Aktionsfonds. Im Quartiersrat Germaniagarten sind neben Anwohnenden auch alle sozialen Einrichtungen des QM-Gebiets vertreten. Der Quartiersrat bespricht regelmäßig Bedarfe und Projekte und entscheidet mit, wie die Gelder aus dem Projektfonds eingesetzt werden.
Neben den beiden QM-Beteiligungsgremien wurde im QM Germaniagarten zusätzlich das „Forum Germaniagarten“ ins Leben gerufen. Das Forum versteht sich als Brücke zwischen Stadtteil und Verwaltung und soll den Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und dem Bezirksamt erleichtern und verbessern. Es findet zwei Mal im Jahr unter der Leitung der Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung statt und wird gemeinsam vom QM-Team und dem Bezirk organisiert.
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
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Gebietsfestlegung | 2020 |
Bewilligte Programmmittel seit Gebietsfestlegung | 670.675 € |
Gebietsgröße | 37 ha |
Einwohnerinnen und Einwohner | 3.639 |
Migrantinnen und Migranten | 59,11% |
Transferleistungsbezug | 28,91% |
Arbeitslosenanteil | 8,39% |
Kinderarmut | 57,77% |
Stand: Dezember 2022 |
Ansprechpartner: Senat, Bezirk, Quartiersmanagement
Träger: morethanshelters GmbH
Das Vorortbüro befindet sich in der Bacharacher Straße 2, 12099 Berlin.
Neuigkeiten und Berichte aus dem QM-Gebiet Germaniagarten finden Sie in dieser Übersicht.