Das Gebiet umfasst unter anderem die Großwohnsiedlung Märkisches Viertel, die durch einen großmaßstäblichen Geschosswohnungsbau der 1960er und 1970er Jahre geprägt ist und von weitläufigen Grünflächen sowie zahlreichen Spielplätzen durchzogen wird. Die Wohnungsbestände im Märkischen Viertel werden größtenteils von der landeseigenen GESOBAU AG verwaltet.
Südlich und östlich der Großwohnsiedlung ist die Bebauung kleinteiliger und heterogener, geprägt von Einfamilienhäusern und einer geringeren Bevölkerungsdichte.
Das Märkische Viertel ist durch ein Busliniennetz erschlossen. Es gibt eine Vielzahl an Grund- und weiterführenden Schulen sowie diverse Jugend-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen.
Das Modellvorhaben Sozialer Zusammenhalt ergänzt die Investitionen im Wohnungsbestand und im Wohnumfeld durch die GESOBAU AG sowie in die bauliche Qualifizierung der sozialen Infrastruktur im Rahmen des Förderprogramms Nachhaltige Erneuerung seit 2009. Darüber hinaus ist das Märkische Viertel ein Handlungsraum der Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative (GI).
Durch gezielte Maßnahmen sollen soziale Herausforderungen angegangen und die Lebensbedingungen, Bildungsmöglichkeiten sowie der gesellschaftliche Zusammenhalt im Märkischen Viertel nachhaltig verbessert werden.
Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) der GI für das Fördergebiet Märkisches Viertel zentrale Bedarfe und prioritäre Maßnahmen in den Handlungsfeldern Inklusion, Armut/Gewalt/Diskriminierung, Belebung, Gesundheit, Umwelt und Klima sowie Bildung identifiziert. Zu den Handlungsschwerpunkten im Märkischen Viertel zählen insbesondere Bildung, Kinder- und Jugendförderung, Gesundheit und Gewaltprävention.
Die GESOBAU AG nimmt vor Ort aktiv Sozialmanagementaufgaben wahr und spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Stadtquartieres. Die Umsetzung des Programms erfolgt seit 2023 daher in enger Kooperation zwischen dem Bezirksamt Reinickendorf (in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und unterstützt vom Gebietsbeauftragten) und der GESOBAU AG. Dadurch wird eine enge Verzahnung mit bereits bestehenden Netzwerken und sozialen Angeboten gewährleistet. Das Modellvorhaben nutzt vorhandene Strukturen, um Synergien zwischen relevanten Akteuren zu schaffen und die sozio-integrativen Angebote weiterzuentwickeln.
Das Märkische Viertel ist nicht nur Fördergebiet in der Kulisse des Programms Sozialer Zusammenhalt. Im Programm Nachhaltige Erneuerung wurden die letzten Projekte im Programmjahr 2025 aufgenommen. Außerdem ist das BENN-Team Märkisches Viertel (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) ein wichtiger Akteur im Sozialraum.
Das Fördergebiet Sozialer Zusammenhalt Märkisches Viertel im Bezirk Reinickendorf dient als Modellvorhaben zur Weiterentwicklung des Programms Sozialer Zusammenhalt. Gemeinsam mit dem Fördergebiet Gropiusstadt in Neukölln wird hier erprobt, wie das Programm auch ohne Quartiersmanagement (QM) und somit ohne Kümmerer-Team vor Ort in größeren Räumen und im Sinne der Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial benachteiligter Quartiere (GI) umgesetzt werden kann.
Bezirk | Reinickendorf |
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Umsetzung des Programms seit | 09/2023 |
Bewilligte Programmmittel seit Gebietsfestlegung | 985.000 € (Stand: April 2025) |
Gebietsgröße | 446,9 ha |
Einwohnerinnen und Einwohner | 44.642 |
Migrantinnen und Migranten | 51,74% |
Transferleistungsbezug | 27,11% |
Arbeitslosenanteil | 43,33% |
Kinderarmut | 6,61% |
Stand: Dezember 2023 |
Umwelt und Lebenswelten - Medienpädagogisches Projekt mit Kindern und Jugendlichen