QM Donaustraße Nord

Aşure-Fest feiert das Miteinander

Ein bisschen Nieselregen hielt die Feiernden im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Donaustraße-Nord am 6. August 2023 nicht davon ab, das Aşure-Fest wie gewohnt auf dem Vorplatz des Rathauses Neukölln zu feiern. Das solidarische Miteinander steht beim Aşure-Fest im Fokus.

Auf dem Vorplatz des Rathaus Neuköllns trotzen die Feiernden dem Nieselregen. (Bild: Birgit Leiß)
Auf dem Vorplatz des Rathaus Neuköllns trotzen die Feiernden dem Nieselregen. (Bild: Birgit Leiß)
Beim A?ure-Fest ist die gleichnamige Süßspeise ein wichtiger Bestandteil. (Bild: Birgit Leiß)
Beim A?ure-Fest ist die gleichnamige Süßspeise ein wichtiger Bestandteil. (Bild: Birgit Leiß)

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Wegen des Nieselregens das Fest in die Vereinsräume in der Donaustraße 102 verlegen? Das kam für den Verein Sivasli Canlar nicht in Frage. Das Fest sollte öffentlich gefeiert werden, denn der Verein ist dankbar und auch ein wenig stolz darauf, dass er dafür seit sechs Jahren den Rathausvorplatz nutzen darf. Bei dem Fest beendet die alevitische Glaubensgemeinschaft ihre Trauerzeit um den Heiligen Hüseyin.

Zwölf gute Sachen

Wichtigster Bestandteil des Aşure-Fests ist die traditionelle gleichnamige Süßspeise, die mit allen geteilt wird: mit der Familie, mit der Nachbarschaft und mit den Armen. In diesem Sinne wurden die obdachlosen Personen, die sich vor dem Neuköllner Rathaus aufhielten, eingeladen, sich eine Schüssel zu nehmen.

Schon am Vortag hatten die Frauen des Vereins mit den Vorbereitungen begonnen und Weizen und Kichererbsen eingeweicht. Am 6. August 2023 standen sie dann von 8:00 Uhr morgens an in den Vereinsräumen, öffneten unzählige Granatäpfel und schnitten Berge von Nüssen und Trockenfrüchten klein. Zwölf Zutaten gehören in die sehr gehaltvolle Aşure (ausgesprochen und manchmal auch geschrieben „Aschure“). Sie stehen symbolisch für die Zwölf Imame.

Viel Zuspruch von den Teilnehmenden

Wie schon in den Vorjahren hatten sich auch Politikerinnen und Politiker aus dem Bezirk und dem Abgeordnetenhaus eingefunden. „Es ist großartig, dass wir das hier zusammen feiern können, religiöse Feste müssen immer draußen stattfinden“, erklärte der Bundestagsabgeordneter Andreas Audretsch. Auch der Bundestagsabgeordneter Hakan Demir freute sich über die Tradition, das Fest öffentlich zu feiern: „Das stärkt die Demokratie“. Es gehe darum, Neukölln gemeinsam zu gestalten. Und genau das will der Verein Sivasli Canlar, der auch Träger des Donaukiez-Nachbarschaftstreffs ist, demonstrieren. So betont der Vereinsvorsitzende Cemal Boyraz: „Wir sind ein Teil dieser Gesellschaft und das wollen wir auch zeigen“. Das Aşure-Fest sei ein Symbol friedlichen Zusammenlebens in einer interkulturellen Gesellschaft.

Trotz Urlaubszeit und leichtem Dauerregen drängten sich zahlreiche Menschen unter die Pavillons und ließen sich die Süßspeise schmecken. Erstmals gab es musikalische Begleitung durch die Musikgruppe von Sivasli Canlar. Cemal Boyraz bedankte sich ausdrücklich beim QM-Team Donaustraße-Nord für die Unterstützung. Das Fest hatte aus dem Aktionsfonds einen Zuschuss erhalten.