QM Soldiner Straße

Brücken bauen zwischen Generationen

Von Spielenachmittagen über das gemeinsame Anlegen von Kräuterbeeten oder Bastelaktionen bis hin zu ausgedehnten Kiezspaziergängen – dank des Projekts „Brückenbauer“ sind viele Brücken zwischen Jung und Alt entstanden. Zum 31. Dezember 2021 endet das Projekt des Quartiersmanagements Soldiner Straße. Zeit, Bilanz zu ziehen.

Der Generationendialog wird durch das Projekt „Brückenbauer“ gefördert. Seniorinnen und Senioren treffen auf Jugendliche, dadurch wird der Generationendialog gefördert und Vorurteile können abgebaut werden.  Bild: QM Soldiner Straße
Der Generationendialog wird durch das Projekt „Brückenbauer“ gefördert. Seniorinnen und Senioren treffen auf Jugendliche, dadurch wird der Generationendialog gefördert und Vorurteile können abgebaut werden. Bild: QM Soldiner Straße
Teilnehmende kommen beim gemeinsamen Kaffeekränzchen ins Gespräch. Bild: QM Soldiner Straße
Teilnehmende kommen beim gemeinsamen Kaffeekränzchen ins Gespräch. Bild: QM Soldiner Straße
Verschiedene Aktivitäten, wie der gemeinsame Kiezspaziergang, bringen die Generationen zueinander. Bild: QM Soldiner Straße
Verschiedene Aktivitäten, wie der gemeinsame Kiezspaziergang, bringen die Generationen zueinander. Bild: QM Soldiner Straße

Bildergalerie

Das Projekt „Brückenbauer“ bringt seit 2017 mehrere Generationen zusammen: Menschen aus einem Seniorenheim treffen Schülerinnen und Schüler aus dem Kiez. Das Besondere: sie treffen sich nicht nur einmalig, sondern regelmäßig. Bei einem Kiezspaziergang, der Bepflanzung von Hochbeeten oder der Erstellung eines Kochbuchs entstand ein Dialog zwischen Jung und Alt, von dem alle Beteiligten profitieren. Dank der gemeinsamen Aktivitäten wurde der Austausch über die unterschiedlichen Lebensrealitäten unterstützt und somit die Toleranz zwischen den Kulturen, Generationen und Religionen der Teilnehmenden gefördert. Noch dazu wurden die Jugendlichen an Berufe in der Altenpflege herangeführt. Zum 31. Dezember 2021 endet das Projekt mit einer positiven Bilanz. 

Mehr Verständnis, weniger Vorurteile  

Der Austausch zwischen Jung und Alt nimmt seit Generationen ab. War das Leben in einem Mehrgenerationen-Haus für die Großeltern noch völlig normal, kennen Jugendliche solche Lebensformen kaum noch. Hinzu kommt die Herkunftsgeschichte vieler junger Leute im Soldiner Kiez, denn auch die hat einige Familien auseinandergebracht. Genau an dieser Stelle setzte das Projekt „Brückenbauer“ an: Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe der Quinoa Schule aus Berlin- Wedding lernten im Laufe eines Schuljahres Menschen aus Seniorenheimen kennen.

Vor Beginn des Aufeinandertreffens haben sich die Jugendlichen im Unterricht intensiv auf die Begegnungen vorbereitet. Besprochen wurden neben den Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten für ältere Menschen auch Themen wie der Tod und das Sterben. Ziel war es, die Lebenssituation der älteren Menschen zu verstehen und Ängste abzubauen. Die Begegnungen zwischen den Generationen fanden dann in unterschiedlichen Seniorenheimen statt. Besucht wurden unter anderem das Seniorendomizil an der Panke, das Seniorenheim am Scha?fersee und sowie die Seniorenresidenz in der Schulzestraße. 

Corona veränderte das Projekt

Mit der Corona-Pandemie hat sich ab 2020 das Projekt wandeln müssen. Persönliche Begegnungen mussten erst reduziert, und dann ganz komplett ausgesetzt werden. Dank des Engagements der Jugendlichen wurde alternativ ein digitaler Austausch geschaffen. Sie haben kurze Filme erstellt, in denen sie von sich und ihrem Leben erzählten, ihre Lieblingslieder sangen und ihren Alltag zeigten. 

Die Jugendlichen ziehen Bilanz

Sowohl am Anfang als auch am Ende eines jeden Schuljahres dokumentierten die Jugendlichen ihre Sorgen, Meinungen und Wünsche bezüglich des Projekts. Dadurch wurden für alle Beteiligten die Veränderungen innerhalb eines Schuljahres sichtbar: Ängste konnten abgebaut werden, die Kommunikation mit älteren Menschen sowie die Besuche in den Seniorenheimen wurden zur Normalität. Einige Jugendliche nutzen auch die Chance auf ein Praktikum in den Einrichtungen und bekamen sogar ein Ausbildungsangebot nach erfolgreichem Schulabschluss. 

Wie geht es weiter?

Zwar endet die „Brückenbauer“-Aktion, aber ab 2022 startet im Quartier Soldiner Straße ein neues Projekt mit dem Fokus Generationendialog. Dabei werden kleine Gruppen von Schülerinnen und Schüler wöchentlich mehrere Demenz-WGs besuchen, die Menschen und ihre Krankheit kennen lernen und für kurze Zeit Teil der Wohngemeinschaft werden.