Sozialer Zusammenhalt

Drei langjährig Aktive erhalten Berliner Ehrennadel

Zweimal im Jahr verleiht die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales die “Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement” an verdiente Bürgerinnen und Bürger. Jetzt ging die Auszeichnung an drei Menschen, die seit langem zur erfolgreichen Arbeit in den Quartieren beitragen.

24 Berlinerinnen und Berliner erhalten 2020 die Berliner Ehrennadel, weil sie sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Drei Aktive aus den QMs Moabit-Ost und Soldiner Kiez sind darunter. (Bild: Land Berlin)
24 Berlinerinnen und Berliner erhalten 2020 die Berliner Ehrennadel, weil sie sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Drei Aktive aus den QMs Moabit-Ost und Soldiner Kiez sind darunter. (Bild: Land Berlin)

24 Berlinerinnen und Berliner erhalten 2020 die Berliner Ehrennadel, weil sie sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Viele von ihnen engagieren sich bereits seit Jahrzehnten ehrenamtlich in Vereinen, Organisationen und Initiativen, oder sie begleiten und betreuen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.  

Erlebnisort für Kinder geschaffen

Am 5. Dezember 2020, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, haben die ersten Ausgezeichneten die Ehrennadel mit einer Urkunde und einen Präsentkorb erhalten. Am 7. Dezember 2020 hat Sozialsenatorin Elke Breitenbach drei Ausgezeichneten die Ehrung und den Präsentkorb persönlich überreicht. Unter anderem an eine echte Kiez-Heldin aus Moabit. 

Ihr Name: Irene Stephani. Sie ist Mitbegründerin des Moabiter Kinder-Hofes in der Seydlitzstraße am Rande des Fritz-Schloss-Parks. Als sie Mitte der 1990er Jahre mit ihrem damals kleinen Sohn durch Moabit spazierte, fand sie, dass für Kinder hier im Stadtteil etwas fehlte. Prompt gründete sie den Kinder-Hof. Er bietet ideale Bedingungen für Bewegung und Kreativität für 7- bis 13-jährige aus den dichtbesiedelten Wohngebieten rundum zwischen Zille-Siedlung, Pritzwalker und Lehrter Straße. Ehrenamtlich kümmert sich Irene Stephani dabei um Gelder für die zahlreichen Projekte, auch um jene, die das Quartiersmanagement (QM) fördert. Nach ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin in einer Pankower Schule geht sie noch zwei- bis dreimal in der Woche in die Seydlitzstraße und schaut nach „ihren“ Kindern, berät die Betreuerinnen und Betreuer und bastelt an Konzepten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Und als wäre dies nicht genug, engagiert sich Irene Stephani auch noch im Quartiersrat. Dort setzt sie sich unter anderem dafür ein, dass die Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen besser zusammenarbeiten.

Unermüdlich in Moabit-Ost engagiert 

Ebenfalls eine echte Moabiter Institution: Susanne Torka. Auch sie wurde mit der Ehrennadel geehrt. Seit 35 Jahren engagiert sie sich leidenschaftlich in und für ihren Kiez um die Lehrter Straße. Sei es als Moderatorin der VHS-Geschichtswerkstatt Tiergarten und beim Stadtteilplenum, bei der Initiative „Wem gehört Moabit?“, als Vorleserin bei der Langen Nacht des Buches, am Stand ihres Vereins beim PerlenKiezfest oder auf dem Stephanplatz.  Bei Führungen durch den Kiez hat sie so viele Fakten und Episoden parat, dass einem schwindelt. All das trägt sie mit ihren Mistreiterinnen und Mitstreitern auf dem Portal „MoabitOnline“ zusammen. Und da ist noch die Nachbarschaftsinitiative B-Laden in der Lehrter Straße 27. Dort hält sie das Büro ehrenamtlich am Laufen und organisiert seit fast 20 Jahren die monatlichen Sitzungen der Betroffenenvertretung. Susanne Torka kümmert sich um die Menschen, die bei ihr Rat und Hilfe suchen. Der B-Laden ist schon lange ein Infopunkt und der Kummerkasten für den Kiez geworden. Hier wird mal eine Bleibe vermittelt, dort geholfen, ein Formular auszufüllen oder eine Einrichtung zur weiteren Unterstützung empfohlen. 

Der Philosoph aus dem Soldiner Kiez

Der Soziologe, Philosoph und Kiezaktive Thomas Kilian tanzt auf vielen Hochzeiten und doch liegt ihm nur eine Sache ernsthaft am Herzen: der Stadtteil rund um die Soldiner Straße. Seit 2003 ist er Mitglied im Soldiner Kiezverein. Auch Thomas Kilian erhält für sein Engagement die Berliner Ehrennadel. Er schreibt auf der Webseite des Vereins über kiezpolitische Themen und ist seit 2006 für Buchhaltung und Kasse zuständig. Seit 2013 führte Thomas Kilian für den Soldiner Kiez e.V. philosophische Cafés durch, zunächst in der Fabrik Osloer Straße. Diese Tätigkeit mündete 2017 in der Veröffentlichung einer Monographie unter dem Titel „Gesellschaftsbild und Entfremdung. Die Folgen unverarbeiteter gesellschaftlicher Komplexität“. Mit seinen Mitgliedern beeinflusst der Verein die Kiezentwicklung im positiven Sinne. Das kulturelle und interkulturelle Leben im Stadtteil wird durch die Aktivitäten des Vereins gefördert und mitgestaltet. Eines seiner wichtigsten Ziele ist es, das Wissen über den Kiez zu sammeln und Interessierten zugänglich zu machen. Darüber hinaus verfolgt der Verein die aktuellen Entwicklungen im Kiez und hegt daher einen guten Kontakt zum QM Soldiner Straße/ Wollankstraße.

Wir gratulieren Susanne Torka, Irene Stephani und Thomas Kilian ganz herzlich zur ihrer Auszeichnung.