Bei dem Bündnis handelt es sich um einen Zusammenschluss von 37 Organisationen aus Moabit und Wedding. Der Aktionstag im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ bot Raum für Austausch, Aktionen und Reflexion. Teilnehmende teilten ihre Erfahrungen mit Rassismus und formulierten Forderungen an Politik und Gesellschaft.
Alltagsrassismus sichtbar machen
Im Mittelpunkt des Aktionstags stand das Thema Alltagsrassismus. Die Erlebnisse der Teilnehmenden verdeutlichten, wie unterschiedlich rassistische Diskriminierung je nach Region sein können. Regionale Unterschiede zwischen Berlin und anderen Teilen Deutschlands kamen dabei zur Sprache.
Die Kritik an der Politik zog sich wie ein roter Faden durch die Gespräche. Viele Teilnehmende bemängelten, dass symbolische Maßnahmen zu langsam umgesetzt werden. Ein allgegenwärtiges Beispiel ist die Umbenennung diskriminierender Straßennamen. Diese Maßnahmen seien nicht nur symbolisch wichtig, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Betroffene gehört werden und der Staat sie nicht alleinlässt. Manche fühlen sich jedoch hilflos, wünschen sich eine stärkere Anerkennung struktureller Probleme dieser Art dirch die Politik.
Auch die Rolle der Medien wurde kritisch beleuchtet. Die Koordinatorin des Bündnisses gegen Rassismus, Tuğba Kıratlı-Spriewald, wies darauf hin, dass Medien oft rassistische Stereotype reproduzieren – etwa durch die Betonung ethnischer Hintergründe in Berichten.
Aktionstag setzt Zeichen
Neben den ernsten Themen bot der Aktionstag auch Raum für kreative Aktionen: Eine Gruppe gestaltete gemeinsam ein großes Herz mit Botschaften gegen Rassismus – ein Symbol für Gemeinschaft und Solidarität.
Der Aktionstag gegen Rassismus war mehr als eine Veranstaltung – er rief zur Reflexion und zum Handeln auf. Die Teilnehmenden machten deutlich, dass Rassismus nicht nur während spezieller Aktionswochen thematisiert werden sollte. Es bedarf kontinuierlicher Bemühungen seitens der Politik und Medien, aber auch jeder und jedem Einzelnen, um Diskriminierung abzubauen. Der Aktionstag zeigte eindrucksvoll: Solidarität beginnt im Kleinen – gemeinsam lässt sich viel bewegen.