QM Falkenhagener Feld Ost

Erinnern, statt vergessen

Auf der Quartiersratssitzung des Quartiersmanagements (QMs) Falkenhagener Feld Ost am 9. November 2022 haben die Teilnehmenden den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedacht – und an den Fall der Berliner Mauer.

Der Stolperstein für Regina Postrong ist der einzige Stolperstein im QM Falkenhagener Feld Ost. (Bild: QM Falkenhagener Feld Ost)
Der Stolperstein für Regina Postrong ist der einzige Stolperstein im QM Falkenhagener Feld Ost. (Bild: QM Falkenhagener Feld Ost)

Gegen das Vergessen und für die Zukunft einer guten Gesellschaft. Im QM Falkenhagener Feld Ost fand am 9. November 2022 eine sehr bewegende Quartiersratssitzung statt: Die Quartiersräte sprachen viel und sehr persönlich über das historische Datum und seine (doppelte) Bedeutung für jeden von ihnen.

Stolperstein erinnert an Regina Postrong 

Im Quartier gibt es einen einzigen Stolperstein. Dieser ist Regina Postrong (geborene Schönberg) gewidmet. Sie wurde 1914 in Köln geboren, lebte aber in Berlin. Dort hat sie in einer Gärtnerei in der Pionierstraße 69 im Falkenhagener Feld gearbeitet. An dieser Adresse befindet sich auch der Stolperstein. Am 27. März 1945 wurde sie mit dem letzten Transport von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Die Tatsache, dass sie kurz vor Kriegsende deportiert wurde, spricht dafür, dass sie einige Zeit untertauchen konnte. Es gibt Hinweise darauf, dass sie die nationalsozialistische Verfolgung überleben konnte. Millionen andere schafften dies nicht. Die Quartiersräte sind sich einig, dass den Verfolgten und Ermordeten eine Verpflichtung gilt: Kein Vergessen.

Eine vereinte Stadt

Der 9. November steht jedoch nicht nur für die dunkelsten Verbrechen, sondern auch für den Fall der Berliner Mauer: Ein Symbol für das Ende der Teilung Deutschlands und des Kalten Krieges. Der Quartiersrat besteht aus Menschen, die in Ost- und Westberlin geboren wurden und Menschen mit Migrationsgeschichte. Alle verbinden unterschiedliche Erlebnisse, Erinnerungen und Bilder mit diesem und den folgenden Tagen. Unberührt ließ es niemanden: Getrennte Familien wurden wieder vereint. Freundinnen und Freunde kamen wieder zusammen, Berlin war wieder eine Stadt. Die Geschichte der Berliner Mauer ist ohne die Geschichte des 9. Novembers 1938 nicht zu denken. Die historischen Zusammenhänge und die Lehren aus der Geschichte sind entscheidend für die Zukunft einer guten Gesellschaft.