Zwischen Innstraße und Truseweg wächst heute wieder eine große Hecke. Vögel finden Nistplätze, Sträucher tragen Beeren und Insekten haben Raum. Möglich wurde das durch die Initiative „Wilde Hecken“, die 2022 entstand, nachdem ein Rückschnitt am Weigandufer viele Pflanzen stark verkleinert hatte. Einige Menschen aus der Nachbarschaft wollten das Grün nicht einfach verlieren, sondern es als Lebensraum erhalten und pflegen.
Die Initiative suchte das Gespräch mit dem Straßen- und Grünflächenamt und erreichte, dass neue Sträucher gepflanzt und Nistkästen angebracht wurden. Claudia und Uwe, zwei Aktive der Gruppe, kümmern sich seither regelmäßig um das Gelände. Sie gießen in Trockenzeiten, binden tiefhängende Äste hoch und sammeln Müll ein.
Beim Rundgang durch die Hecke lässt sich gut erkennen, wie vielfältig das Grün geworden ist. Holunder wächst neben Kornelkirsche, Haselnuss und Schneebeere, sogar Brennnesseln haben ihren Platz gefunden. Nach und nach entsteht wieder ein Stück Natur, das Tiere anzieht und den Platz für die Nachbarschaft bereichert.
Ganz ohne Schwierigkeiten verläuft die Arbeit jedoch nicht. Denn Gartenbaufirmen, die im Auftrag des Amts tätig sind, haben in der Vergangenheit Sträucher zu stark zurückgeschnitten oder neue Pflanzen nicht ausreichend versorgt. Damit die Hecke gesund bleibt, braucht sie deshalb kontinuierliche Aufmerksamkeit. Hier setzt das Engagement aus dem Kiez an.
Wer Zeit hat, kann einfache Aufgaben übernehmen: Müll wegräumen, Äste zur Seite legen oder im Sommer für Wasser sorgen. Im Herbst steht eine besondere Arbeit an. Dann werden die Nistkästen kontrolliert und gereinigt, damit im Frühjahr neue Bewohner einziehen können.
Die Initiative erhält Unterstützung mit Mitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Damit konnten Körbe für die Winterfütterung von Vögeln angeschafft, Futter verteilt sowie neue Pflanzen und Geräte gekauft werden. So wächst am Weigandufer nicht nur eine Hecke, sondern auch ein gemeinsames Projekt, das Natur und Nachbarschaft verbindet.