QM Harzer Straße

Gemeinsam gegen den Müll im Kiez

Viele Anwohnende des Quartiersmanagement-(QM)-Gebiets Harzer Straße sind genervt vom Müll im Kiez. Das zeigte auch das große Interesse am Müllspaziergang mit der Berliner Stadtreinigung. Über 20 Personen waren dabei. Das Kulturlabor Trial & Error e.V., Träger des Projekts „Idyll ohne Müll“, hatte dazu eingeladen.

Anwohnende des Harzer Kiezes und Mitarbeitende der BSR stehen im Kreis am Treffpunkt der Aktion und reden miteinander.
Das Interesse der Anwohnenden am Müllspaziergang mit der BSR war groß. (Bild: Birgit Leiß)
Personen stehen draußen vor einer Karte
Anwohnende des Harzer Kiezes markieren positive und negative Beispiele für Müllentsorgung im Kiez. (Bild: Birgit Leiß)

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Treffpunkt für den Spaziergang des Projekts „Idyll gegen Müll“ war die Ecke Treptower Straße/ Weigandufer. Anstelle eines kurzen Auftaktgesprächs prasselten die Fragen der Teilnehmenden direkt auf die eingeladenen Mitarbeitenden der Berliner Stadtreinigung (BSR) ein: Warum werden die Straßen und Parks nicht öfter gereinigt? Was kann man gegen die Vermüllung tun? Denn, wie eine Anwohnerin meinte: „Eigentlich ist es so schön hier, aber […] Wir wollen nicht auf einer Müllhalde leben!“

40 Papierkörbe mehr für den Harzer Kiez

Die BSR war gespannt auf die Sicht der Anwohnenden und wollte deren Anregungen mitnehmen und weiterleiten. Die „Halbwertzeit der Sauberkeit“ sei in Berlin sehr gering, erklärte BSR-Bereichsleiter Andreas Dreuse, und der Harzer Kiez schneide mit am schlechtesten ab. Die Straßen im Quartier gehören alle zur Reinigungsklasse 2 sowie 3 und werden drei- bis fünfmal pro Woche gereinigt. Häufigere Reinigungsintervalle bringen nur bedingt etwas und führen zu höheren Straßenreinigungsgebühren. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sind aber die 40 zusätzlichen Papierkörbe, die bis Mai 2025 aufgestellt werden. 

Kostenlose Angebote und positive Beispiele

Die Problemecken im Harzer Kiez sind der BSR bekannt und wurden von den Anwesenden bestätigt. Die BSR-Mitarbeitenden betonten, dass es viele Angebote gebe, Sperrmüll legal loszuwerden. Neben der kostenlosen Abgabe beim Recyclinghof, können sich Anwohnende über die App Tiptapp mit Personen vernetzen, die Zugang zu einem Auto haben und den Sperrmüll für einen geringen Betrag mitentsorgen können. Eine andere Option sind die Sperrgut- und Tauschmärkte im Kiez. 

Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die Frage, wie die Situation verbessert werden kann. Die Vorschläge reichten von hohen Bußgeldern über gemeinsame Kiezputze bis hin zu Sensibilisierungskampagnen. „Das Wichtigste ist, an die Müllverursacher ranzugehen,“ meinte Andreas Dreuse. Seit es das Harzer Eck nicht mehr gibt, landen wieder mehr Klamotten auf dem Boden, stellte Juliane Meissner von Trial & Error fest. Das Team versucht gegenzusteuern und organisiert beispielsweise Kleidertausch- und Müllsammelaktionen. Weitere positive Beispiele sind das Kubus mit der Kleidertauschbörse oder der Kiezkiosk Open Tiny mit einem Repaircafé.

Die nächsten Mitmach-Aktionen im Rahmen des Projekts "Idyll ohne Müll" sind eine Mehrwegaktion mit Infostand am 28. März 2025 und ein Kleidertausch und Textil Upcycling-Workshop am 5. Mai 2025.