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Der sichtbare Rohbau mit Dach und Fenstern deutet darauf hin, dass der Innenausbau der Jugendfreizeiteinrichtung am Räcknitzer Steig bereits begonnen hat. Parallel dazu wurde mit „Kunst am Bau“ ein Wettbewerb durchgeführt, der den neuen STEIG zu einem Ort der kreativen Entfaltung macht. Finanziert aus Mitteln des Baufonds des QM-Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“, entsteht nicht nur ein Jugendzentrum, sondern auch ein lebendiges Kunstwerk.
Jugendliche Stimmen und Jury-Entscheidung
Die drei Kunstschaffenden Il-Jin Atem Choi, Anna Ehrenstein und Philip Eichhorn wurden eingeladen, ihre kreativen Konzepte und Entwürfe vor einer Jury vorzustellen. Fachleute aus Ämtern und dem Architekturbüro GKK bildeten die „Kunst-am-Bau-Jury“, in der auch Mitarbeitende, Kinder und Jugendliche aus dem STEIG involviert waren. Obwohl die Jugendlichen keine formelle Stimme im Entscheidungsgremium hatten, wurden ihre Meinungen durch Rundgänge, Gespräche mit Kunstschaffenden vor Ort und die Beurteilung der Konzepte maßgeblich berücksichtigt.
Die Gewinnerin des Wettbewerbs
Die Künstlerin Anna Ehrenstein sicherte sich letztlich den ersten Platz im Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Jugendzentrum STEIG. Ihr Beitrag setzt auf eine mehrteilige Arbeit, darunter selbst gestaltete Fliesen (Azulejos), Wandbilder, Wandmosaike und eine innovative Selfie-Bildschirmarbeit. Ehrenstein plant kollaborative Workshops mit den Jugendlichen des STEIGs, um Fliesenmotive zu gestalten, die Jugendthemen aufgreifen.
Ihr Kunstprojekt hebt sich nicht nur durch traditionelle Gestaltungselemente hervor, sondern auch durch die innovative Integration von Augmented Reality (AR). Die entstandenen Bilder und Selfies werden durch einen individuell entwickelten AR-Filter verfremdet. Dieses Verfahren dient normalerweise dazu, ideale Selbstbilder zu schaffen. In diesem Kontext ermöglicht es jedoch auch die Entwicklung eigener Kategorien und Werte für den AR-Filter, was dazu beiträgt, normgebende und oft belastende Schönheitsideale zu hinterfragen.
Ehrensteins Projekt geht über die konventionellen Grenzen von Kunstprojekten hinaus, indem es Jugendliche aktiv einbindet und gleichzeitig gesellschaftliche Normen herausfordert. Mit diesem innovativen Ansatz setzt der STEIG nicht nur architektonische, sondern auch künstlerische Akzente, die den Stadtteil bereichern und das Gemeinschaftsgefühl stärken.