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„Die Lesekompetenz geht abwärts, auch wenn die Schulen kräftig dagegen arbeiten“, sagt Dietmar Beese, der für den Träger „Lebenswelt gGmbH“ die Sozialarbeit an der Eduard-Mörike-Schule koordiniert. „Wir wollen, dass die Kinder Spaß am Lesen haben.“ So entstand die Idee zum Projekt „Lesen macht Spaß“. Gefördert werden soll es aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ über das Quartiersmanagement (QM) Harzer Straße.
Engagement gegen die Lesemüdigkeit
Ausgangspunkt ist die Schulbibliothek, die es seit 2018 gibt und die von der Sozialpädagogin Svenja Claussen geleitet wird. Der Quartiersrat nutzte die Gelegenheit, den gemütlichen Raum im Altbau zu besichtigen. Vormittags wird die Bibliothek für die Arbeit mit den Schulklassen genutzt, nachmittags steht er den Kindern für Freistunden offen. „Dies ist der leiseste Raum in der ganzen Schule“, sagt Svenja Claussen.
„Die Schülerinnen und Schüler wollen an das Lesen herangeführt werden“, weiß die Bibliotheksleiterin. Deshalb arbeitet sie mit Lesepatinnen und Lesepaten zusammen: Ehrenamtliche, die in die Bibliothek kommen und gemeinsam mit einem Kind ein Buch lesen.
Menschen zu finden, die langfristig dabeibleiben, und diese zu koordinieren, ist ein hoher Aufwand. Im Rahmen des Projekts soll ein Stamm von Lesepatinnen und -paten aufgebaut werden. „Einzelförderung ist das A und O“, sagt Dietmar Beese.
Öffnung für den Harzer Kiez
Außerdem möchte die Bibliothek ein Ausleihsystem aufbauen, denn bislang können die Kinder keine Bücher mit nach Hause nehmen. Auch Kinder aus den umliegenden Kitas und anderen Einrichtungen sollen in die Schulbibliothek eingeladen werden. Mit anderen Bibliotheken – möglicherweise auch mit der Schulbücherei der Hans-Fallada-Schule – möchte man enger zusammenarbeiten. Angedacht sind auch öffentliche Veranstaltungen, zum Beispiel am Tag des Vorlesens oder am Welttag des Buches.
Nach intensiver Diskussion stimmte der Quartiersrat der Idee einstimmig zu. Sobald es von Senats- und Bezirksseite ein grünes Licht gibt, könnte das Projekt bereits nach den Sommerferien starten. „Lebenswelt“ würde die Durchführung übernehmen. Die Projektförderung soll drei Schuljahre lang laufen. „Damit das kein Tropfen auf den heißen Stein wird, ist ein Bestandteil des Projekts, Drittmittel einzuwerben“, erklärt Quartiersmanager Christian Atmaca. Mit Finanzmitteln von Stiftungen oder anderen Geldgebern soll die Leseförderung sich anschließend möglichst selbst tragen.