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Die Bibliothek in der Karlsgarten-Grundschule ist eine Oase der Ruhe. In den Pausen drängen sich hier – zumindest vor Corona – schon mal 50 Kinder, die sich Bücher angucken, lesen oder sich auf das gemütliche Sofa zurückziehen. 2.500 Bücher gibt es zu entdecken, für unterschiedliche Niveaus und aus verschiedenen Bereichen.
Doch nachdem der Schule Mittel aus dem Bonusprogramm gestrichen wurden, konnte die Bücherei nicht mehr fünfmal pro Woche besetzt werden. Daraufhin schrieb Dr. Gerlinde Kempendorff-Hoene, die in der Schule als externe Fachkraft eine Lese- und Schreibwerkstatt betreut, kurzerhand Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel an. „Ich hatte ihn zufällig im Fernsehen sagen hören, wie wichtig er Bibliotheken findet.“ Hikel leitete ihren Brief dann an die zuständige Bildungsstadträtin Karin Korte weiter.
Pilotprojekt zur besseren Zusammenarbeit
Die wiederum besprach sich mit Quartiersmanager Thomas Helfen vom Quartiersmanagement (QM) Flughafenstraße. Im Januar 2020 traf man sich zu einer Art Krisensitzung. Das Ergebnis: ein Pilotprojekt, das die Zusammenarbeit zwischen Schulbibliotheken und der Stadtteilbücherei „Helene-Nathan-Bibliothek“ stärken soll.
Leselust wecken
Perspektivisch soll es künftig möglich sein, dass Schülerinnen und Schüler, die beispielsweise Literatur für ein Referat suchen, in der Schulbücherei auch auf den Bestand der Helene-Nathan-Bibliothek zugreifen können. Bei der Frage, wie man am besten recherchiert, sollen die Kinder pädagogisch angeleitet werden.
„Wir wünschen uns, dass die Kinder auch nach der Grundschulzeit gern in Bibliotheken stöbern und auf Leseabenteuer gehen“, sagt Gerlinde Kempendorff-Hoene. Die Entwicklung gemeinsamer Angebote wurde durch Corona allerdings erheblich erschwert. „Eigentlich sind wir erst im September gestartet“, so Kempendorff-Hoene. Im Dezember soll es nun für die Schülerinnen und Schüler eine Lesung in der Helene-Nathan-Bibliothek mit dem Kinderbuchautor Boris Pfeiffer geben.