Seit Anfang Juli 2020 sind Lorena Terzi und Ricardo Valdivia etwa zwei Mal pro Woche für zweieinhalb Stunden an verschiedenen Stationen rund um das Kottbusser Tor unterwegs. Sie tragen grün-schwarze Kleidung und in der Hand eine große Fahne mit der Aufschrift „Müllhelden statt Müllhalden“. Sie sprechen mit Anwohnerinnen und Anwohnern über das, was in vielen Ecken oder auf dem Straßenpflaster liegt: weggeworfene Plastiktüten, Zigarettenstummel und anderer Müll wie Verpackungen oder Sperrmüll.
Müll vermeiden
Lorena Terzi und Ricardo Valdivia sind „Waste Influencer“. Ähnlich wie Online-Aktivistinnen und Aktivsten wollen sie etwas bewirken. In diesem Fall setzen sie sich dafür ein, dass Menschen die Idee der Müllvermeidung verbreiten und teilen. Das klappt beispielsweise über die kleinen Taschenaschenbecher mit dem Projektlogo, den die beiden an Interessierte verteilen. Bekannt sind sie schon mal: „Ach, die Müllhelden!“, ruft ein Passant zu und winkt.
Wiederverwerten statt Wegschmeißen
Das über das Quartiersmanagement geförderte Projekt „Müllhelden statt Müllhalden! Einsatz für einen sauberen Kiez“ wird vom Verein Kulturlabor Trial&Error umgesetzt. Es umfasst Kiezforen, Putzaktionen und Upcycling-Workshops. Dabei werden beispielsweise Masken und Kostüme aus Recyclingmaterial wie altem Papier gebastelt: „Die Idee der Workshops ist es, Plastiktüten, Tetra Paks oder Altpapier anders zu verwenden“, sagt Projektkoordinatorin Ruta Vimba.