Durch die Innenstadtlage und die dicht bebaute Siedlungsstruktur gibt es für Kinder und Jugendliche in der Rollbergsiedlung oft nur eingeschränkte Möglichkeiten, sich in der Natur aufzuhalten. Einige von ihnen haben noch nie einen Wald oder weite Felder gesehen. Zudem hat sich für viele die Kindheit zunehmend von draußen nach innen verlagert. Dabei gibt es auch vor der Haustür genügend Möglichkeiten, die vielfältigen Facetten der Natur zu erleben. Mit der Laufwegekarte WunderVolles Grün soll dies nun gelingen.
Begeisterung für die Natur wecken
Dort, wo jetzt das Rollbergviertel steht, waren noch vor nicht allzu langer Zeit große Naturflächen mit Sümpfen, Wäldern und Wiesen. Bis spät in die 1960er Jahre wurde in Nord-Neukölln sogar noch Landwirtschaft betrieben. Mittlerweile ist in dem Viertel die Tier- und Pflanzenwelt kaum noch sichtbar, sodass vor allem Kinder und Jugendliche nur selten Kontakt zu Fauna und Flora haben. Das hat zur Folge, dass sie Natur als etwas Fremdes wahrnehmen. Somit entstehen viele Ängste und Vorurteile gegenüber Insekten, die wiederum für das Ökosystem unverzichtbar sind.
Natur vor der Haustür
Auch wenn es im Rollbergkiez auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist: die Natur ist gar nicht so weit weg und findet sich oft schon direkt vor der eigenen Haustür. Die vielen Parkanlagen, das Tempelhofer Feld und andere brach liegenden Flächen bieten vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Das vom Quartiersmanagement geförderte Projekt „WunderVolles Grün - Umweltbildung in der Rollbergsiedlung“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch Ausflüge, Aktionen und Workshops eben die Natur, die sich im eigenen Kiez abspielt, kennen- und verstehen zu lernen.
Die Wunderwerkstatt
Ein wichtiger Bestandteil des Projektes waren die Wunderwerkstätten im Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe. Gemeinsam wurden dort Sitzgelegenheiten und Pflanzkästen aus Holz gebaut und anschließend mit Blumen und Kräutern bepflanzt. Als Ergebnis der Exkursionen und Wunderwerkstätten ist eine Karte entstanden, in der die Natur in der Nachbarschaft eingezeichnet ist. Groß und Klein sind herzlich dazu eingeladen, mit der Karte in der Hand die natürliche Seite des Kiezes zu entdecken.